Der vorwitzige Daumen (2)

Also, die Fortsetzung von meinem Bericht…
Nach ein paar Fotos geht es gottseidank weiter. Kein Mensch hier oben zu sehen, nur Bauernhöfe und Hunde. Doch dann stehen noch ein paar Kühe auf der Weide, noch ganz bleich wegen der langen Winterpause im Stall und den vielen Antibiotika. Wahrscheinlich gabs auch Beruhigungsmittel, denn die Kühe glotzen immer so blöd.
Dann kamen wir wieder über die Saar und in eine Stadt. Merzig heißt die. Dort gab es endlich eine kleine Pause und ich konnte meinen Kopf etwas an einer Tasse Kaffee wärmen. Die Sonne war mal kurz zu sehen, dann pfiff der Wind wieder durch die Gassen. Mir wurde wieder kalt.

Als es dann bald den Berg hoch ging, wurde es besser. Wo waren wir hier? Überall blühende Obstbäume und blühende Löwenzahnwiesen. Auf der anderen Seite, von der Sonne beschienen: die Kreuzbergkapelle. Die kam mir auch bekannt vor.
In einem Ort mit Namen Harlingen gurkt eine Frau auf dem Rad mitten auf der Straße daher. Plastiktüte am Lenker. Wir grüßen und überholen. Wieder geht es durch Obstbaumanlagen, diesmal den Berg runter, zurück ins Mühlental, wieder am Boch´schen Türmchen vorbei.
Lange folgen wir dem Bächlein. Die Steine im Wasser sind von Kalk oder Tuff überzogen und sehen aus, als hätten die Gelbsucht. Einmal setzt sich mein Chef auf ein Holzbänkchen, das fast mitten im Bach steht – und meditiert…

Einmal krabbelt mein Chef noch in einen Tunnel, den er entdeckt hat und muss auch mit dem Rad und mir noch da durch, verrückt!
Was gab´s noch zu sehen? Der Ziehborn, Westwallbunker, die als Mülldeponie genutzt werden, Regenschauer in der Ferne, die uns aber bald einholen und ich werde nass…
Wir flüchten in den Wilden Wald und wandern über die Holzstege. Wieder draußen, ist die Regenwolke vorbei gezogen und wir machen uns auf den Rückweg. An der restaurierten Kalkbrennanlage vor Hargarten gibt es noch eine kleine Pause und zwei Riegel werden gegessen. Hoffentlich schießt der Zucker auch bald in meinen Daumenkörper, mir ist nämlich schon wieder kalt…

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