Am Ferdinandshaus

    Fahrer/innen: mit Jörg, Mark, Elmar
    Strecke: Lückner, Scheiden, Ferdinandshaus, Stausee Losheim
    Dauer/Länge/Höhenmeter: 3:10 Std / 42 km / 700 hm
    Fotos: Nikon P310 / 50 Stück
    Wetter: 24 Grad , Sonne
    Rad: Liteville

Es ist die erste richtig sommerliche Tour für dieses Jahr: sommerliche Temperaturen, sommerliche Düfte, sommerliche Ein- und Ausblicke, Füße im Wasser…
Und es war eine Stunde in saarländischer Geschichte. Unser Ziel ist das Ferdinandshaus, im Wald oberhalb von Scheiden gelegen, etwas versteckt hinter Bäumen und dicken Hecken:
So kann auch das Jagdhaus „Ferdinandshaus“ bei Greimerath, benannt nach einem seiner Besitzer, Ferdinand Schneider, auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken.

Grenzstreitigkeiten zwischen Ortschaften waren in früheren Zeiten nichts Ungewöhnliches. Zur Beilegung trafen sich Vertreter der streitbaren Dörfer, die den strittigen Bereich abgingen und sich dann auf einen Grenzverlauf einigten. So geschehen auch am 7. Februar 1730, weiß die Chronik von Greimerath zu berichten,… So trafen sich Abgesandte von Bergen und Greimerath, um dann der Grenze Richtung Bergen zu folgen. Mehr im Trierer Volksfreund

Wenige Meter vom Ferdinandshaus entfernt gibt es noch einige historische Relikte: ein altes Schild, das auf die Grenze hinweist, die hier verläuft zwischen dem Kreis Merzig-Wadern und Saarburg. Hundert Meter weiter im Wald versteckt nochmal uralte Grenzsteine und ein altes Kreuz mit in den Sandstein geritzten Symbolen:
Das Gebiet um Greimerath war zur römischen Zeit recht gut mit dem Umland verbunden. Es gab zwei Straßen, die von Trier über Zerf nach Tholey führten. Hierbei dürfte es sich um die heutige
Losheimer Straße handeln. die über den Schneeberg zum Eselsbach und von dort über Ferdinandshaus nach Scheiden und Losheim führte. In der Nähe des Ferdinandshauses entdeckte man ein Steinfragment, das wahrscheinlich als Unterteil eines Bildstocks diente. Dieser Stein war möglicherweise Bestandteil eines Bildchens, das im Weistum von 1730 erwähnt wird. Der Stein ist quaderförmig mit einer Seitenlänge 60 cm und zeigt sehr schön die Symbole der Passion, Leiter mit Lanze und Ysopstab, Hammer und Zange Rutenbündel sowie ein Haus bzw. einen Gerichtssaal.
In der Flächenmitte sind ein Herz und ein Kreuz erkennbar, mit den Initialien J.S
(Heimatverein Scheiden)

Fünfhundert Meter weiter stoßen wir auf die Überreste einer weniger erfreulichen Vergangenheit, der Nazizeit. Fast überwuchert und zugewachsen, von der Natur gnädig zugedeckt: die Überreste eines Arbeitslagers der SA. Leider gibt es keine genauen Infos im Netz. Weiter hinten im Wald, ziemlich versteckt vor Besucheraugen: eine Gedenktafel der Wehrmacht, „Einsatzstaffel am Westwall“…

Der Rückweg führt über kühle Waldwege zurück in Richtung Bergen. So treffe wir auch bald auf den felsigen „Bergener“, dem wir bis zum Stausee Losheim mit Genus und Freude folgen. Das Stück ist sehr anspruchsvoll und abwechslungsreich – und voller intensiver Düfte, sei es, dass wir über ein Wiesenstück fahren, das sommerlich riecht oder im Wald umfängt uns ein würziger Tannennadelduft…

Zum Schluss am Stausee: die üblichen Sommereindrücke: Besuchermassen, Fleisch- und Tatoobeschau auf den Liegewiesen. Wir mischen uns darunter und halten zumindest die Füße mal ins kalte Wasser. Der Lärm und die Frittendüfte lassen es uns nicht allzu lange aushalten – und wir packen den Rest der Tour. Am Losheimer Bach fehlt das Holzbrett, wir müssen so über den Bach springen. Der Bauer, der hier gemäht hat, hat´s wohl mitgenommen. Der Übergang wird ihm wohl nicht gepasst haben. Ein Stück Trail bei Niederlosheim wurde leider noch nicht gemäht: fast kein Durchkommen im hohen Gras…
…noch einen „trockenen“ Spruch von Mark: Am Ferdinandshaus schauen wir nach der Höhenlage. Elmar schaut: 580m, Jörg schaut auf seinem Garmin: 600m. Kommentar Mark: Der Jörg ist ja auch größer…

Bilduntertitel folgen: Et woa ma heit zefill…
Unn noch drei Billa vom Jörgi:

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