Ein künstlicher Konflikt?

Beim Stöbern im Netz stoße ich auf einen Blogbeitrag der schweizerischen Zeitschrift Ride: Konflikt Wanderer-Biker. Ein von den Medien erfundenes oder zumindest hoch gespieltes Problem?

Der Trail-Knatsch ist bloß ein Märchen
Glaubt man den, in regelmäßigen Abständen aufgewärmten Medienberichten, so herrscht auf den Singletrails Krieg. Mountainbiker fahren Wanderer über den Haufen, die sich ihrerseits mit Nagelbrettern und gespannten Drähten rächen. Die Realität ist indes eine andere. Konflikte zwischen Wanderern und Mountainbikern gibt es nicht. Bloß Konflikte zwischen Menschen, wie überall sonst auch.

Ich wage die Behauptung, dass meine Wenigkeit überdurchschnittlich viel auf dem Mountainbike unterwegs ist. Und überdurchschnittlich oft auf Singletrails. Also mitten in der scheinbaren Konfliktzone. Die aktuelle Bilanz erlebter Konflikte oder Streitigkeiten in der Saison 2017: ein Wortgefecht. Sonst nichts, im Gegenteil. Ich erlebe den gegenseitigen Umgang auf Singletrails als ausserordentlich entspannt. Ist der Konflikt zwischen Wanderern und Mountainbikern bloss eine aufgebauschte Scheindiskussion? Bestätigen würde dies eine Studie der Schweizer Wanderwege. Diese hat untersucht, woran sich Wanderer stören. Mountainbiker kommen auf Rang vier – mit gleich vielen Nennungen wie Hunde. Vierbeiner stören Wanderer genauso wie Zweiradfahrer. Doch hat es schon je Diskussionen gegeben, Hündelern den Zugang zu den Wanderwegen zu verwehren? Oder eine Initiative, die selbigen zu kanalisieren und auf gewisse Gebiete zu beschränken?

Weiterlesen im Original-Artikel der Ride kann man hier

Auch mein Eindruck, unsere Erfahrungen nach vielen Jahren des Mountainbikens in Deutschland und anderen Ländern: der Konflikt zwischen den verschiedenen Nutzern von Wald und Flur ist lange nicht so groß wie in den Medien dargestellt. Klar, dass sich im Saarland ein anderes Bild ergibt als in touristischen Ecken des Schwarzwaldes.

Das eigentlich Ärgerliche ist es aber doch, dass die Politik dieses eher falsche Bild als Grundlage nimmt für die gesetzlichen Beschränkungen, die sie den Mountainbikern auferlegt.
Wir werden weiterhin – wie auch der Autor des Blog von Ride – einen defensiven Stil fahren, freundlich sein und die bevölkerten Orte zu geeigneten Zeiten besuchen.

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