Dauerregen

    Fahrer/innen: allein
    Strecke: Lückner, Nunkirchen
    Dauer/Länge/Höhenmeter: 1:10 Std
    Wetter: leichter Dauerregen
    Fotos: Ixus 185, 6 Stück
    Rad: BQ

Jetzt hat es endlich geklappt mit dem Regenklamottentest. Also doch keine Wunderkleidung gekauft, eher mittelmäßige. Es regnet diesmal relativ leicht, aber dauerhaft und Wind weht und drückt den Regen auf die Kleidung, . Eine gute Stunde bin ich unterwegs. Nach dieser Zeit spüre ich nirgendwo kalte Feuchte, das ist schonmal was…

Was heißt jetzt nochmal „wasserdicht“? Gute, anschauliche Infos gibt es auf der Internetseite von Bergfreunde:

…dabei wird die Außenseite des Materials dem Wasser ausgesetzt. Der Wasserdruck beginnt bei Null, die Wassersäule steigt je nach Norm um 100 Millimeter Wassersäule oder 600 Millimeter Wassersäule pro Minute. Dann wird gemessen, nach welcher Zeit sich drei Tropfen Wasser ihren Weg durch den Stoff gebahnt haben. Der Druck, der zu diesem Zeitpunkt wirkt, wird dann in Millimeter Wassersäule angegeben.

Und immer wenn Normen ins Spiel kommen, wird es natürlich lustig. Achtung es geht los: Bei Bekleidung tritt die europäische Norm DIN EN 343:2010-05 (Schutzkleidung gegen Regen) in Kraft. Hier werden mehrere Faktoren wie die Wassersäule und der Wasserdampfdurchgangswiderstand (RET-Wert) berücksichtigt. Denn ob man nun von außen oder innen nass wird macht nur selten einen Unterschied. Dazu aber später mehr.

Hier noch ein paar Beispiele zum Thema Wassersäule:
1500 mm Wassersäule: Wert ab dem Textilien in Deutschland gemeinhin als wasserdicht gelten
1000 mm Wassersäule: Druck, der durch eine liegende Person mit 80 kg und 1,80 m Körpergröße entsteht
4000 mm Wassersäule: wasserdicht laut Eidgenössischer Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in der Schweiz
5000 mm Wassersäule: Druck, der durch eine sitzende Person mit 80 kg entsteht
> 10000 mm Wassersäule: Wasserdichtigkeit bei guter Outdoorbekleidung
14.000 mm Wassersäule: Druck der durch eine knieende Person mit 80 kg entsteht
25.000 mm Wassersäule: Druck der durch eine stehende Person mit 80 kg entsteht

UND WIE VIEL WASSERSÄULE BRAUCHT MAN NUN WIRKLICH?
Das hängt wie immer ganz davon ab, was man im Regen unternimmt und was der Stoff während der Wassereinwirkung aushalten muss. Hierbei ist entscheidend, ob neben dem Wasser auch Druck auf den Stoff ausgeübt wird. Etwa ob wir mit einer Regenjacke einfach so im Regen stehen oder ob starker Wind auf das Wasser auf der Jacke drückt oder gar die Träger eines schweren Rucksacks Druck auf die von außen nassen Schulter- und Rückenpartien ausüben und das Wasser durch den Stoff drücken wollen. Wie bereits erwähnt, wirkt beim Sitzen und Knien ein hoher Druck auf die Bekleidung. Ähnlich ist es beim Liegen, Sitzen und Stehen in einem Zelt. Aus diesem Grund sollte man hier darauf achten, dass die Wassersäule möglichst hoch ist.

Hier ein paar Beispiele:

Zeltboden und Unterlegplane: mindestens 5.000 mm Wassersäule
Regen- oder Skihose, mit der auch auf nassem Untergrund gekniet oder gesessen wird: ab 15.000 mm Wassersäule
Hardshelljacke, die für das Tragen eines schweren Rucksacks ausgelegt ist: ab 20.000 mm Wassersäule
Solange wetterfeste Kleidungsstücke und Textilien jedoch keinem besonderen Druck ausgesetzt werden, ist auch eine deutlich geringere Wassersäule völlig ausreichend.

Zeltplanen, Außenzelte und Tarps: mindestens 3.000 mm Wassersäule
Regenhosen die vorwiegend zum Schutz vor Spritzwasser dienen 10.000 mm Wassersäule
Lauf- und Fahrradjacken, die nicht für das Tragen eines Rucksacks vorgesehen sind 10.000 mm Wassersäule

(www.bergfreunde.de)

Meine Erfahrungen an diesem Regentag:
– Jacke (Decathlon, 2000mm angegeben) hat relativ dicht gehalten, die Arme waren innen leicht feucht, also eine Stunde Regen geht gerade noch so, ohne dass es unangenehm wird
– Regenhose (Decathlon, 2000mm): ähnlich wie die Jacke, an den Oberschenkeln innen leicht feucht, Beine und Schuhe trocken, also auch nichts für mehrere Stunden im Regen
– Handschuhe (Terra Hiker Skihandschuhe): Wasserdicht und Warm, wegen des Innenfutters schwierig mit nassen Fingern anzuziehen, z.B. beim Fotografieren)
– Rucksack, den ich schon länger habe: wasserdicht

Also: mir war nach einer Stunde überall noch immer wohlig warm, da stört das Regenwetter eigentlich nicht. Der Spaß hält sich wegen des tiefnassen Bodens leider in Grenzen. Aber wenn man lange genug wartet,…

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