Vom Tourenbeschrieb

Beim Stöbern in altem Material kommt mir ein Artikel über Tourenbeschreibungen unter. Er war damals eher für Anfänger gedacht – und zur Motivation, mal selber was auszuprobieren…
Aber: Der Text passt zu den aktuellen Updates der Tourenbeschreibungen…

Warum Tourenbeschreibungen?
1 Touren aufschreiben, macht Spaß.
2 Schon das Nachlesen anderer Touren in den einschlägigen MTB-Zeitschriften macht Laune und überträgt sich auf die eigenen. Eine gelungene Tourenbeschreibung kann ein kleines Erfolgserlebnis sein.
3 Wer seine Fahrten aufschreibt, erlebt sie viel intensiver.

Dir fallen Kleinigkeiten und Besonderheiten auf, die Du sonst nicht bemerkt hättest. Du willst markante Punkte zur besseren Orientierung finden und fährst deshalb viel konzentrierter. Du willst auf Sehenswertes aufmerksam machen und achtest deshalb auch mehr darauf. Da wird Biken zum Genuß.
4 Tourenbeschreibungen sollen zum Biken animieren.
Wir sind ein fußlahmes, autogeschädigtes Volk geworden. Wer mehr Rad fährt, dem öffnen sich auch mehr Herz, Gefühl und Verstand. Die Perspektive wird eine andere. Ganz abgesehen von der körperlichen Fitness. Biken in den Alpen ist toll, aber sie sind so weit weg!
Bleiben wir also zuhause. Im Saarland. Erst durch das intensive Radfahren wird einem bewusst, in welch einem schönen, landschaftlich reizvollen und abwechslungreichen Ländchen wir leben. Du lernst Eckchen und Fleckchen kennen, wo du noch nie warst, zu Fuß und noch weniger mit dem Auto hingekommen wärest.
Tourenbeschreibungen sind nie fertig.
5 Hinzu kommt ein persönlicher Anreiz: Finde eine noch interessantere Variante oder eine ganz neue Tour. Überarbeite die alten, verbessere sie irgendwie. Aber wie? – eine Daueraufgabe.
Die Beschreibungen sind nicht nur sachlich, sondern auch persönlich.
Mir geht es nicht nur um korrekte, hilfreiche Hinweise. Ein bißchen Dampf ablassen, Erlebnisse und Zustände kommentieren und bewerten – das ist mir auch wichtig. Ein bisschen Selbstkritisches tut auch gut und not.
6 Wir müssen das Image der Mountainbiker verbessern!
Was man über die Beschränkungen des Bikens in anderen Ländern und Bundesländern liest, kann einem glatt den Spaß verderben. Und das soll es wohlauch. Zu verdanken haben wir dies u.a. einigen Rüpeln und Rowdies, die ihren Frust brutal auf dem Bike abreagieren müssen. Wenn wir unterwegs sind, haben bei uns die Fußgänger/Wanderer Vortritt. Mit ein wenig Freundlichkeit läßt sich so viel erreichen. Eine Klingel gehört also ans Bike!

Wie sind die Tourenbeschreibungen entstanden?
Die im Blog vorgestellten Touren sind alles bewährte, immer wieder abgefahrene Strecken. Seit vielen Jahren fahren wir in unserer Gruppe (Die Lückners), manchmal auch alleine, im halben Saarland herum. Unser Revier ist besonders die obere Hälfte. Uns treibt es zwei-, oft dreimal die Woche aufs Bike, da kommen im Jahr einige tausend Kilometer im Gelände zusammen.

Wie sind die Strecken beschaffen?
Die Strecken sind nicht ausschließlich für gemütliche Tourenbiker oder für Racebiker oder für Trialfahrer oder für Bolzer oder für Bunnyhopser oder für Marathonfahrer ausgesucht – aber das alles ist auf diesen Strecken möglich. Es gibt kaum eine Strecke über 30 km im Saarland, die nicht die verschiedenen Wegtypen mit einschließt. Wir müssen wohl Hauptverkehrsstraßen mit in Kauf nehmen, ebenso die geteerten Feldwirtschaftswege. Den größten Teil unserer Kilometer legen wir jedoch auf geschotterten Feld- und Waldwegen zurück, in den letzten Jahren steigt der Singletrailanteil…

Sind die Strecken auch zu schaffen?
Alle Strecken sind machbar. Ob sie alle restlos befahrbar sind, ist eine Frage der Kondition und des technischen Könnens. Wem es zu steil oder zu gefährlich wird, der ist so frei und mutig (=selbstbewußt)- und steigt ab. Die vorgeschlagenen Strecken sind verschieden lang. Sie können natürlich nach Belieben abgekürzt, entschärft oder auch verlängert werden. Es sind nur Vorschläge!

Wo können die Touren gestartet werden?
Der Einheitlichkeit und der Einfachheit halber starten alle Touren in Schmelz. Wer zum Beispiel von Lebach aus losfahren will, kann durch den Moritzwald sausen, Einfahrt unterhalb des Krankenhauses, den Hasenberg hoch und runter, unten an den Zuggeleisen entlang in Richtung Schmelz. Das sind dann ungefähr 8 Kilometer mehr.

Welche Ausrüstung ist für diese Touren sinnvoll?
Eigentlich das Wichtigste: die Bekleidung.Je nach Witterung wind- und/oder wasserdichte Jacken, im Winter an die Füße denken: gefütterte Bikeschuhe, zumindest Überschuhe, für die ganz Verfrorenen beides! Zu empfehlen sind Klickpedale oder Flatpedale und entsprechende Schuhe. Handschuhe gehören dazu. Auch eine Brille. Da ständig zwischen heller und dunkler Geographie (Feld, Wald, klar?) gewechselt wird, können dunkle Sonnenbrillen eher hinderlich sein. Also lieber klar oder gelb! Über den Helm brauchen wir kein Wort zu verlieren (Save your Ass). Biker ohne sind für uns keine! Vor dem Starten: Kraftstoff tanken. Bei Touren mit über zwei Stunden reiner Fahrzeit, und das sind die meisten der beschriebenen, ist Flüssiges wichtig. Auch was zu essen: ein oder zwei Riegel, Bananen usw. Unbedingt Werkzeug dabei haben! Und natürlich einen Ersatzschlauch, Luftpumpe. Erst ein Plattfuß macht die Tour zu einem Gruppenerlebnis oder bei Einzelfahrern zum Überlebenstraining, besonders bei 10 Grad Minus. Das Bike selbst: Ganz nach Geschmack, Geldbeutel, Erfahrungen.

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