Flüchtlingshilfe in Schmelz

Info: Fahrradtreff für Flüchtlinge Schmelz
Bicycles for refugees
Die Flüchtlingshilfe in Schmelz wurde initiiert von den Schmelzer Pfarreien und wird getragen von mehr als 20 freiwilligen Helferinnen und Helfern: Patinnnen/Paten, Deutschlehrerinnen/Deutschlehrern, sonstigen Helfern…
Die Flüchtlinge, meist Syrer, einige Menschen aus Eritrea und Afghanistan, bekommen von der Gemeinde Wohnungen und Häuser zugewiesen. Fahrräder spielen im Leben dieser Menschen, die meist auf ihre Anerkennung als Asylbewerber warten oder sie auch schon haben, eine wichtige Rolle. Es macht sie einigermaßen mobil. Die Fahrten zu den Jobcentern, Ausländerbehörden oder Tafeln lassen sich damit organisieren.

So hat sich aus dieser Gruppierung heraus Anfang des Jahres 2015 ein Fahrradtreff für Flüchtlinge entwickelt, dessen Herzstück eine kleine Fahrradwerkstatt ist.
Eine Gruppe von Mountainbikern rund um die „Lückners“ helfen in der Werkstatt, inzwischen zwei Mal in der Woche: die Werkstatt ist samstags vierzehntägig von 10 bis 12 Uhr für alle geöffnet, montagabends wird in der Werkstatt nur repariert – ohne Publikumsverkehr… Seit 2020 haben wir auf einmal im Monat reduziert. Je nach Bedarf gibt es eine Abendwerkstatt. Die Anzahl der nach Schmelz kommenden Flüchtlinge hat sich stark reduziert. Aber immer wieder kommen welche…
Und: samstags im Wechsel mit der Werkstatt gibt es das Angebot einer Fitness-MTB-Runde für Flüchtlinge — Mountainbiken ist mehr…


Hier gibt es jetzt immer einen Link zur jeweils letzten Werkstatt:

02.12.23 Keine Nachfrage heute
04.11.23 Volles Programm
05.07.2023 Ausverkauft!
01.07.2023 Sommerloch
03.06.23 Nur mit Reparaturanleitung
06.05.23 Ausverkauft
01.04.23 Ungebremste Nachfrage
04.03.23 Junge ukrainische Frauen
04.02.23 Ein neuer Mitarbeiter
25.01.23 Problemzonen
07.01.23 Die erste Werkstatt 2023
19.11.22 Früher Ansturm
15.10.2022 Viel Betrieb
03.09.2022 Noch vor dem Aufbau
06.08.2022 Ein langer Vormittag
o9.07.2022 Zwei Räder ausgegeben
04.06.2022 Im Wartezimmer
14.05.2022 Viel Betrieb
23.04.2022 Viele Räder warten…
16.04.2022 Ein Reparaturtag
08.04.2022 Die ersten ukrainischen Flüchtlinge



Die folgenden Ausschnitte aus Beiträgen behandeln einen besonderen Abschnitt bzw einen Einschnitt bei unserer Arbeit mit und für Flüchtlinge:

Die dritte Flüchtlingswelle: die Menschen aus der Ukraine
Jetzt haben wir es quasi mit einer dritten Welle von Flüchtlingen zu tun, es sind die Menschen aus der Ukraine, die zu uns kommen, um den Schrecken des Krieges zu entfliehen. Auch ihnen bieten wir an, bei uns ein gebrauchtes, wieder fahrtüchtig gemachtes Rad kostenlos zu bekommen und vielleicht auch kleinere Reparaturen zu erlernen.

Immer noch besteht eine feste Helfergruppe, zu denen auch einige syrische Flüchtlinge gehören. Die Werkstatt ist zur Zeit einmal im Monat samstags vormittags geöffnet. Reparaturen werden aber auch -je nach Bedarf- wochentags abends durchgeführt.

Seit einigen Wochen sind wir nun unterwegs, um gespendete Räder abzuholen und nach Schmelz zu bringen. Immer noch werden gerne Räder abgegeben – und wir hören uns die dazu gehörigen Geschichten an…

Diese dritte Flüchtlingsgruppe stellt uns vor besondere Herausforderungen, vor allem die Kommunikation ist schwierig und aufwendig. Die wenigsten sprechen ein wenig Englisch, so dass wir auf Übersetzungsapps auf dem Handy angewiesen sind.
Inzwischen haben wir jedoch zwei erfolgreiche Treffen mit ukrainischen Flüchtlingen in der Werkstatt gehabt und fast dreißig Räder weiter gegeben – und wir werden weiterhin zur Verfügung stehen…

Fahrräder für die Flutopfer an der Ahr (September 2021)
Seit 2015 gibt es die Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge in Schmelz. Einheimische und in Schmelz angesiedelte Flüchtlinge betreiben das Projekt gemeinsam. Schmelzer Bürger spenden gebrauchte, alte Fahrräder, in der Werkstatt werden sie wieder verkehrstüchtig gemacht und anschließend an bedürftige Flüchtlinge verschenkt.

Da der Flüchtlingsstrom inzwischen stark zurück gegangen ist, haben sich eine Menge Räder in der Werkstatt angesammelt.

Im Katastrophengebiet an der Ahr gibt es jedoch zur Zeit eine Nachfrage nach Fahrrädern, weil die Infrastruktur im Überschwemmungsgebiet noch im Argen liegt und man mit dem Rad besser Erledigungen machen kann als mit dem PKW.
Ein Kontakt mit D. Arnold (Dachdecker aus Schmelz) eröffnet die Möglichkeit, einen Teil unserer reparierten Fahrräder an die Ahr zu schaffen. D. Arnold hat schon mehrmals Transporte von Sachgütern an die Ahr organisiert und ist bereit, eine Fuhre Fahrräder dorthin zu schaffen. Ein DRK-Gruppe wird die Verteilung der Räder vor Ort übernehmen…

So können sich 17 von Schmelzern gespendete und von Flüchtlingen reparierte Räder auf den Weg an die Ahr machen und dort hoffentlich einigen Menschen bei der Bewältigung des Alltags eine Hilfe sein…



Ehrung bei „Saarland zum Selbermachen“ (Juli 2021)

Unser Projekt (seit 2015) „Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge“ war dabei! Schon vor einem Jahr hatten wir uns für eine Förderung beworben, sind aus vielen Projekten ausgewählt worden und haben auch schon eine finanzielle Förderung (und ein Türschild) erhalten. Jetzt gab es am Lokschuppen Dillingen die Veranstaltung, welche die Projekte vorstellte und die Ehrenamtlichen in einer kleinen, gut organisierten, aber sehr lauten Feier (Live-Band) ehrte… .

Coronakonform mussten wir unsere Impfnachweise vorzeigen und bekamen einen eigenen Tisch vor der Bühne. Getränke unn Roschtwurscht gratis…
Die Veranstaltung war (im Gegensatz zum Preis der Vielfalt des Kreises Saarlouis im vergangenen Jahr) gut und sinnvoll organisiert. Während die Projekte kurz in Bild und Ton auf einer großen Leinwand vorgestellt wurde, bekam ein Vertreter des jeweiligen Projekts vom Landesvater zur Erinnerung ein Schraubenzieher überreicht und ein warmes Lächeln…
Nach der Ehrung ging der MP noch herum und sprach mit einigen Gruppen an ihrem Tisch. Er kam auch zu uns, doch leider war die Musik so laut, dass man sich nur schwer verständigen konnte…
Aber er scheint ein bodenständiger, auch praktisch denkender Mensch zu sein, der nicht ständig auf seinem „hohen MP-Ross“ sitzt… Also für uns: eine insgesamt gute Veranstaltung und vor allem eine sehr gute Idee, kleine ehrenamtliche Projekte aus Steuermitteln zu fördern und den Aktiven auch mal Danke zu sagen…
Wir machen dann auch noch weiter mit unserem Projekt – zumal wir jetzt neues Werkzeug haben…


Es ist typisch für die Saarländerinnen und Saarländer, dass sie sich in besonderer Weise und im besten Sinne für ihre Mitmenschen interessieren, für die Gemeinschaft engagieren und so auch gerne und freiwillig an einer positiven Gestaltung Ihres Lebensumfeldes mitwirken. (Ministerpräsident Tobias Hans)

Häufig sind es kleine Projekte, wie die Instandsetzung von Spielgeräten für Kinder, die Verbesserung von Sport- oder Freizeiteinrichtungen, die Schaffung und Pflege von gemeinschaftlichen Begegnungsmöglichkeiten, die Instandsetzung von Denkmälern, Maßnahmen zur Verschönerung ortsbildprägender Einrichtungen oder auch nachhaltige Projekte in der Flüchtlingshilfe, derer sich freiwillige Initiativen annehmen oder annehmen möchten. Oftmals aber scheitern gute Projekte an der fehlenden finanziellen Unterstützung, die in vielen Fällen nicht einmal so erheblich sein müsste, da freiwillige Leistungen eingebracht werden. Deshalb hat die Staatskanzlei das Projekt „Saarland zum Selbermachen“ ins Leben gerufen. Das Projekt geht jetzt in die 16. Runde.

Saarland zum Selbermachen verbindet die Anerkennung ehrenamtlichen Engagements mit der Möglichkeit bürgerorientierter Lösungen im unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen, das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie aus der Summe kleiner Initiativen ein großes lebens- und liebenswertes Ganzes entstehen kann. (saarland.de)


Werkstatt in Corona-Zeiten

Bis auf Weiteres ist die Werkstatt geschlossen. Bei ganz dringenden Fällen wendet euch bitte an Feras oder Semon!

Es ist unsere erste Werkstatt für Flüchtlinge in der Corona-Zeit. Die Veranstaltung musste bei der Gemeinde bzw. Ortspolizeibehörde beantragt und genehmigt werden. Voraussetzung war ein schriftlich vorgelegtes Hygienekonzept:

Hygienekonzept
für die Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge
Schulhof Grundschule Schmelz, Saarbrückerstr

1 Die Kontakte finden nur im Freien statt.
2 Die Mechaniker und die Besucher tragen Mundschutz.
3 Zwischen den Personen wird auf einen Abstand von zwei Metern geachtet.
4 Alle anwesenden Personen werden in eine Liste eingetragen.
5 Desinfektionsmittel und Handschuhe werden benutzt.
6 Hinweisschilder werden aufgehängt.
7 Der Arbeitsbereich für die Mechaniker wird abgesperrt und ist für die Besucher nicht zugänglich.

Als wir ankommen, sitzen schon die ersten Kunden auf dem Schulhof: zwei Afrikaner. Wir bauen schnell auf, sperren einen Arbeitsbereich ab und schon kann es losgehen… Später kommen noch mehr Flüchtlinge, die Räder zum Reparieren bringen. Um 10 Uhr sind dann auch Mohammad und Semon da, die etwas fachkundig helfen. Habteab dolmetscht -und lernt Deutsch.
Pastor Linnartz kommt auch zu Besuch und bringt als Geschenk einige Kerzen mit. Getränke und Sitzplätze bieten wir diesmal nicht an. Ein Fahrrad wird noch gebracht.
Und Mohammad, ein Deutschschüler und Helfer aus aus der frühen Flüchtlingszeit, kommt sich verabschieden, er zieht mit Familie nach NRW…
Vielen Dank nochmal an die Helfer: Habteab, Mohammad und Semon!
Nächste Fahrradwerkstatt f F: Sa, 01.08.20



Winter 2019/20

Inzwischen ist der Andrang nach Fahrrädern stark zurück gegangen, wir haben die Werkstatt auch noch voll mit fertigen Rädern. Deshalb haben wir beschlossen, die Werkstatt nur noch einmal im Monat zu öffnen. Wenn sich an der Nachfrage etwas ändern sollte, sind wir flexibel…


Herbst 2019 Werkstatt abgebrochen!
Das erste Mal seit fünf Jahren Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge: Wir brechen die Werkstatt schon um 10 Uhr ab und schicken die Leute nach Hause…
Als wir um 9 Uhr kommen – diesmal selber mit Fahrrad – stehen etwa 40-50 (!) Leute in Wartestellung. Syrer, Afrikaner, Erwachsene, Kinder gemischt. Da wir nur zur Zeit vier fertige Räder zur Verfügung haben, kündigen wir eine Verlosung dieser Räder an.

Kaum haben wir unsere Tische und Bänke aufgebaut, drängen sich alle wieder heran – in der Hoffnung, irgendwie der/die erste zu sein, die/der ein Rad bekommt.
Inzwischen sind Semon und Mohammad gekommen und können zumindest in Arabisch übersetzen. Die Lose sind vorbereitet, aber die Masse drängt sich so dicht heran, dass ich darum bitte, eine Reihe zu bilden. Was leider nicht funktioniert. Als ich mich dann auf die andere Seite auf den Schulhof stelle und die Schachtel mit den Losen hinhalte, gibt es Chaos – und wir brechen das Ganze ab und schließen die Werkstatt.
Fazit: So können wir nicht mehr weitermachen. Es sei denn mit „Polizeischutz“…
Wir werden also an Flüchtlinge aus Lebach keine Räder mehr ausgeben. Nächste Woche werde ich mit den Leuten vom Diakonischen Werk, die im Lager eine Werkstatt betreiben, nochmal reden und sie bitten, sich selbst gebrauchte Räder zu besorgen…Wir werden Spendenangebote, die zu uns gelangen und aus dem Raum Lebach stammen, jetzt direkt an die Diakonie „weiterreichen“…


Sommer 2019: Zum 5. Geburtstag
… gab es einen Tag der offenen Tür in der Werkstatt für Flüchtlinge
Seit dem Sommer 2015 gibt es das ehrenamtliche Projekt „Fahrradtreff für Flüchtlinge“ in der Gemeinde Schmelz, deren Herzstück die Fahrradwerkstatt an der Grundschule Schmelz ist.
Um Danke zu sagen an die Helfer und die Unterstützer des Projekts gab es jetzt den 3. Tag der offenen Tür, wo unsere Arbeit zu besichtigen war. Getränke und etwas Essen, eine Fotoausstellung und ein kleiner Flohmarkt sorgten für Information und Kommunikation.

In letzter Zeit hatten wir wieder viel Zuspruch, aber heute war es besonders heftig. Inzwischen kommen viele Flüchtlinge direkt aus dem Aufnahmelager (politisch: Ankerzentrum) Lebach zu uns.
So standen um 8 Uhr, als wir zum Aufbauen anrückten schon wieder eine ganze Menge Leute vor der Tür. Sie wussten zwar nichts von unserem „Geburtstag“, aber sie wussten, dass unsere Tür immer offen ist.

Nachdem die fertigen Räder draußen standen und die Flohmarkttische gefüllt waren, begann der Ansturm – und wir hatten alle Hände voll zu tun. Viele gingen wieder leer aus und es gab bei einigen Kindern auch Tränen… Da aber an dem Vormittag auch noch Räder gebracht wurden, konnten wir letztlich doch alle zufrieden stellen…
Einige Helfer wie Jörg und Benjamin konnten ziemlich schnell die gespendeten Räder wieder flott bekommen und es gab wieder mehr zufriedene Gesichter.
Besucher z.B. aus der Gemeinde Schmelz waren nicht allzu viele gekommen, aber über einige haben wir uns gefreut. Zu erwähnen sind: Wolfram Lang, der neu gewählte Bürgermeister von Schmelz, Marlene und Norbert vom Vorstand des Deutsch-Syrischen Freundschaftsvereins, einige bekannte Mountainbiker wie Julia und Mark…

Einige gute Gespräche gab es mit Flüchtlingen aus Lebach, mit dem Bürgermeister und dem Vorstand des Vereins.
Nochmal vielen Dank an unsere Kinder mit Anhang, an die Syrer Mohammad und Semon.
Müde, aber zufrieden konnten wir gegen 14 Uhr die offenen Türen wieder schließen…



Sommer 2018: 3 Jahre Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge
Seit über drei Jahren gibt es in Schmelz eine kleine Fahrradwerkstatt, die im Rahmen der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe von der Mountainbikegruppe „Die Lückners“ betrieben wird. Ein kleines Organisations- und ein Mechanikerteam sorgen dafür, dass die von der Bevölkerung gespendeten Räder abgeholt, überarbeitet und an Flüchtlinge weitergeben werden.

Zudem ist die Werkstatt ein Treffpunkt für Flüchtlinge, wo sie untereinander und mit Deutschen kommunizieren können, ganz im Sinne einer Integration. In der Regel gibt es für alle Anwesenden Tee und Kaffee und meist auch etwas Gebäck. Gäste sind willkommen!
Seit zwei Jahren helfen auch einige syrische Flüchtlinge fachkundig und regelmäßig in der Werkstatt mit.
Seit einem Jahr kommen mehr Menschen aus Afrika zu uns als aus arabischen Ländern. Diese Menschen sind traditionell und kulturell mehr ans Fahrradfahren gewöhnt als Araber. Sie nehmen das Angebot , ein gebrauchtes Rad geschenkt zu bekommen, gerne an.
Zur Zeit stehen leider kaum noch Fahrräder zur Verfügung, die an Flüchtlinge ausgeben werden können. Die Nachfrage ist immer noch groß, besonders Mountainbikes und Kinderräder sind gesucht und gefragt.
Wer noch ein Rad abgeben kann, wendet sich an Elisabeth und Norbert Martini (Tel. 06874 6531), um die Übergabe zu organisieren.
Die Werkstatt ist in einer ehemaligen Mädchentoilette der Grundschule Schmelz eingerichtet und der überdachte Teil des Schulhofs kann mitgenutzt werden. Die Gemeinde Schmelz hat den Raum hergerichtet und zur Verfügung gestellt.
Die Werkstatt ist vierzehntägig geöffnet, an den Samstagen dazwischen wird eine Mountainbiketour bzw. Radtour für Flüchtlinge angeboten.


Eine neue Phase in der Flüchtlingsbewegung scheint seit Beginn des Jahres 2018 begonnen zu haben. Wir mit unserer kleinen Einrichtung stehen am Ende der langen Kette, wir spüren die Veränderung aber auch. Kamen in den letzten drei Jahren mehr die arabischen Flüchtlinge nach Schmelz und zu uns, so sind es seit einem halben Jahr mehr Menschen aus Afrika, die zu uns flüchten und letztendlich auch bei uns in der Werkstatt auftauchen und nach Fahrrädern fragen.

Die Flüchtlinge aus Afrika, meist aus Eritrea und meist junge Männer, verändern etwas die Bedingungen und damit die Arbeit in der Werkstatt, es entsteht eine neue Qualität. Diese Menschen sind den Umgang mit dem Fahrrad aus ihrem bisherigen Umfeld mehr gewohnt als die arabischen Menschen. Sie übernehmen die Räder mit Viel Begeisterung, sind aber auch sachkundiger und oft kritischer. Sie probieren die Räder vor der Übernahme ausgiebig aus und schwirren nach Erledigung der Formalitäten fröhlich winkend davon.
Inzwischen kommen einige auch direkt von der Landeswohnsiedlung Lebach zu uns. Dort scheint es sich herumgesprochen zu haben, dass es in Schmelz Fahrräder gibt. Für uns kein Problem. Wir helfen in Fahrradfragen jedem gern.

In der ersten Phase haben wir es geschafft, einige Flüchtlinge für die Arbeit in der Fahrradwerkstatt zu begeistern und zu gewinnen. So arbeiten inzwischen vier bis fünf Syrer regelmäßig in der Werkstatt mit und sie können inzwischen auch die etwas komplizierteren Reparaturen wie z.B. Bremsen einstellen oder neu einbauen, erledigen. Für uns ist das eine Form von Integration. Dazu kommt, dass ein Werkstatttermin immer auch ein Ort der Kommunikation und des beiderseitigen Austauschs ist – mit Informationen und Hilfestellung für alle Beteiligten.
Für die schwierigen Aufgaben, wie z.B. eine Schaltung neu einbauen, sind die einheimischen Helfer gefragt.
Die ganz einfachen Reparaturen müssen die Flüchtlinge unter Anleitung entsprechend unserem Konzept selbst durchführen: Fahrradmantel wechseln, Schlauch reparieren, den berühmten Plattfuß.
Hin und wieder kommen auch Einheimische oder Spender wegen Fragen zum Fahrrad oder Hilfestellung zu uns. Gegen eine kleine Spende wird dann auch ihnen geholfen.
Ein Aufruf im Schmelzer Amtsblatt wegen weiterer Spenden von Fahrrädern hat uns inzwischen wieder eine volle Werkstatt beschert – und genügend Arbeit. Wir werden wohl – wie vor drei Jahren zu Beginn des Projekts – wieder eine Montagswerkstatt machen. An einem Wochentag abends kommen nur Mechaniker, um angefallene Arbeit zu erledigen…
Im Oktober wird es wieder einen Tag der offenen Tür geben, wo wir auf unser Projekt aufmerksam machen und drei Jahre Arbeit vorstellen und reflektieren wollen.
Norbert und Elisabeth Martini (www.nmbiking.de)

Die Fahrradbörse
Die Helmaktion
Die Fahrradwerkstatt
Die Radtouren
Die Verkehrserziehung

Eine Antwort auf „Flüchtlingshilfe in Schmelz“

  1. Guten Tag,
    besteht noch Bedarf an gebrauchten Fahrrädern für Flüchtlinge?
    Wir hätten noch ein Rennrad und ein Trekkingbike, beide bräuchten wohl neue Schläuche, Mäntrl und evtl Bremsbeläge, dann sollten sie wieder einsatzfähig sein.
    Mit freundlichen Grüßen
    Michael Sticher

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