Subterranea | ||||
Progressive Rock
RockHard (126) Fast hätte ich schon nicht mehr geglaubt, dieses Jahr noch einen überzeugenden Beitrag aus dem Progrock-Lager (nicht Prog-Metal!) aufgetischt zu bekommen, da legen die Veteranen IQ ihr langangekündigtes Konzeptscheibchen vor, das aus Platzgründen auf zwei jeweils 50minütige Silberlinge verteilt wurde, und entschädigen für die Flaute. Wie nicht anders zu erwarten war, lebt "Subterranea" von traumhaft schönen, wunderbar fließenden Melodien, die von charismatischen Vocals, dezenten, aber durchaus... Lesen Sie mehr Kundenrezensionen bei Amazon.de Ich hatte die Hoffnung ja fast schon aufgegeben, irgendwann noch einmal ein Konzeptalbum zu hören, das auch nur annähernd an die Klasse von "The Lamb Lies ...." heranreichen könnte. Marillion waren mit "Brave" schon mal in diese Richtung unterwegs, Arena mit "Visitor" wohl noch am nächsten dran. IQ ist mit "Subterranea" das Kunststück gelungen, an den Genesis-Klassiker anzuknüpfen. Dabei wird es einem nicht leicht gemacht, einen Zugang zu diesem Album zu bekommen. Nach dem ersten Hören bleibt zunächst kaum etwas greifbares im Gedächtnis haften. Kaum etwas von dem man sagen könnte: Wirklich genial! Ganz nett das Ganze, aber sonst... ? Nach mehrmaligem Hören der CD stellt sich jedoch ein interessantes Phänomen ein. Das Album lässt einen nicht mehr los, immer gibt es noch etwas zu entdecken, immer tiefer taucht man in die Klangwelten ein und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Seit etwa 6 Wochen läuft auf meinem CD-Player (trotz der Konkurrenz von ca. 250 anderen CD`s) fast ausschließlich "Subterranea". Die CD erschließt sich nach mehrmaligem abspielen dem Hörer in ihrer ganzen Klasse. Es gibt Prog-Rock Juwelen wie "Tunnel Vision", "The Narrow Margin" und "Somwhere In Time". Es gibt wunderschöne kürzere Stücke wie "Provider", "The Other Side", "High Waters" und "Laid Low". Dennoch gilt: Erst in seiner Gesamtheit ergibt "Subterranea" ein Album, das von der "Overture" bis zu "The Narrow Margin" seine Magie entfaltet. Ein absolut stimmiges Album, das uns daherkommt mit seinem abwechslungsreichen und anspruchsvollem Klanggebilde, mal rockig und ruhig, mal bombastisch und melancholisch, mal aufwühlend und dann zur Ruhe kommend. Leider fehlt der Platz um auf die Stücke im Einzelnen einzugehen. Stellvertretend für die vielen Highlights der CD seien hier das zum Heulen schöne "Speak My Name", und "Sleepless Incidental" erwähnt, das auf jeder der früheren Genesis Platten einen der Höhepunkt gebildet hätte. Ein modernes Meisterwerk das für lange Zeit wohl das Non Plus Ultra des Prog-Rock sein wird. Über 100 Minuten bester Unterhaltung. Die Messlatte liegt sehr hoch und man darf gespannt sein, wann mal wieder ein Album von dieser Klasse in den Regalen stehen wird.
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