... gaaanz schön anstrengend war es
Rainer S. aus Morbach zum Bank1Saar Marathon St. Ingbert 2005

Die einleitenden Worte aus seiner Email:
... ich hatte bei meiner ersten Teilnahme dort zwar weder Kettenriss noch Plattfuß, aber mit einem vergleichbaren Alter (Jahrgang 1953), mit einem defekten HAC4, einem Salto über das Lenkrad (kleinere Blessuren), Problemen beim Lesen der Streckenschilder und einer verpassten Abbiegung kann ich ebenfalls aufwarten.
Dass ich diesmal ein paar Minuten vor dir im Ziel war, anders als in den bisherigen Rennen (Erbeskopf, Kirchzarten, Daun), an denen wir beide in den letzten Jahren unabhängig voneinander teilgenommen haben, mußte schon außergewöhnliche Gründe haben. Mehr Glück und Erfolg beim nächsten Mal wünsche ich Dir...

...gaaanz schön anstrengend war es. (Steilst) bergauf und (steilst) bergab, keine Erholung, immer konzentriert.
Leider konnte ich mir die Strecke/Fahrzeit nicht wirklich einteilen. Erstens wusste ich nie, was mich nach der nächsten Kurve erwartete etc., zweitens aber hatte mein HAC seine in letzter Zeit vermehrt auftretenden Spinnereien fortgesetzt, immer wieder "vergaß" er, die Geschwindigkeit und damit die gefahrene Kilometerzahl zu messen. Die Restkilometerschilder halfen da auch nicht weiter, da sie, sehr klein geschrieben, mit Zahlen für alle drei Strecken überfrachtet waren und ich meist zu konzentriert oder zu
schnell war, sie im Vorbeifahren zu entziffern. So fuhr ich und fuhr ich und fuhr ich, pulsorientiert, und war plötzlich ganz überraschend im Ziel.
Krämpfe hatte ich nicht. Nur (wie immer) war ein ordentlicher Sturz am Ende einer Singletrail-Abfahrt zu verzeichnen (warum, weiss ich bis heute nicht, wahrscheinlich war ich einfach zu schnell für mein Alter, da hinter mir ein, zwei (jüngere?) Stimmen drängelten, vielleicht hatte ich vorne überbremst und war dadurch weggerutscht, vielleicht hatte ich auch nur eins der vielen Löcher erwischt), und ein einfaches Umkippen im Stand nach einer verpassten Linkskurve. Durch dieses Umkippen ging leider eine Fahrgemeinschaft zu Ende, die mich eine ganze Zeit lang schnell unterwegs sein liess. Ich hatte mich nämlich hinter einen Fahrer geklemmt, der laut Trikot vom RSC St. Ingbert kam, in der Hoffnung, von seinen Streckenkenntnissen etwas profitieren zu können, zumal er mich irgendwann überholte und offensichtlich schneller unterwegs war als ich. Blöderweise verfuhr ausgerechnet er sich an der besagten Stelle und ich merkte es nicht früh genug um noch scharf links in einen Weg bergauf abbiegen zu können. Bremsend schlitterte ich ihm hinterher und fiel um, als beim hastigen, etwas unkoordinierten Zurückschalten die Kette nach innen absprang.

Reichlich abenteuerlich fand ich einen langen Singletrail ziemlich zu Anfang, bei dem es links (oder rechts?) der Strecke ordentlich steil bergab ging. Lieserpfadmäßig war es zwar nicht, aber dem Abgrund ausgesetzt war ich genug. Da durfte ich nicht viel darüber nachdenken, wo ich gerade fuhr. Jedenfalls war ich froh, dass dieser Streckenteil irgendwann vorüber war und etwas ähnliches nicht mehr kam (Oder hatte ich mich daran gewöhnt?).
Zwei, drei Anstiege und in etwa so viele Abfahrten waren nur für (Halb-)Profis oder Leute mit bester Streckenkenntnis oder Lebensmüde fahrbar, wenn überhaupt. Da musste ich, wie die anderen um mich herum auch, halt zu Fuss hochstapfen oder runterrutschen. Der letzte dieser Fuß-Anstiege (bei km 50?) war eine wahre Tortur (Aufstieg in einer nicht enden wollenden steilen Rinne über Geröll, Wurzeln, Fels über zig Meter, es kam mir vor wie hunderte).

Danke Rainer für die passende Ergänzung. Wir sehen uns ...