Auf Weihnachtsmannjagd

Auf einer kleinen Runde durch das abendliche Schmelz – im Lückner, da fürchte ich mich allein – machte ich „Jagd“ auf den Weihnachtsmann. Sie sind nicht zu übersehen. Aber Vorsicht! In den verwinkelten Gässchen von Außen kann man sich tatsächlich verirren und steht plötzlich vor einer langen Treppe…


Wer hat den Weihnachtsmann erfunden?

In der ganzen Welt läuft er inzwischen herum, meist in Fußgängerzonen – oder er hängt in abartigen Haltungen an Hauswänden und Dachrinnen herum: Father Christmas, Sint Nikoloses, Père Noël, Sinterklaas, Nikolaus, Santa Claus.
Fast überall auf der Welt sieht er gleich, zumindest ähnlich aus:
Er ist pausbäckig, trägt einen roten Mantel, hat einen weißen, langen Bart und rosige Wangen. Warum sieht er eigentlich genau so aus?

Die Antwort ist ein Stück Kulturgeschichte oder sollte man besser sagen: Kulturkatastrophe?

Dieses Aussehen hatte der Weihnachtsmann aber nicht immer.
Ursprünglich gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Entwürfe und kein allgemein vertrautes Aussehen. 1809 trägt der Weihnachtsmann in dem Buch „Knickerbockers Geschichten aus New York“ des Schriftstellers Washington Irving einen „tiefen Hut mit breiter Krempe, eine riesige flämische Kniehose und lange Pfeife“:
In einem berühmten Gedicht von Clement Moore aus dem Jahr 1822 wird der Nikolaus als „pausbäckiger, pummeliger, alter Kobold“ beschrieben. Viele Zeichnungen wurden nach diesem Gedicht angefertigt.
Erst in den zwanziger Jahren schließlich begann der heute übliche rot-weiße Weihnachtsmanndress über die anderen Farben zu dominieren. 1927 schrieb die New York Times: „Ein standardisierter Santa Claus erscheint den New Yorker Kindern. Größe, Gewicht, Statur sind ebenso vereinheitlicht wie das rote Gewand, die Mütze und der weiße Bart.“
1931 beauftragte die „The Coca-Cola Company“ den schwedisch-amerikanischen Zeichner Haddon Sundblom, den „Santa Claus“ für eine Werbekampagne zu zeichnen. Sundblom schuf einen sympathischen „Weihnachtsmann zum Anfassen“. Seine Vorlage: das Gesicht eines pensionierten Coca-Cola Fahrverkäufers.
Der erste „moderne“ Weihnachtsmann erschien in einer Zeitschriftenanzeige der „Saturday Evening Post“.
In den folgenden 35 Jahren entwicklte Sundblom immer neue Szenarien für Coca-Cola und Santa Claus. Jedes Jahr – bis 1966 – schuf Sundblom mindestens einen fröhlichen Santa Claus für die Weihnachtswerbung von Coca-Cola.
Später nahm der Zeichner sein eigenes Gesicht als Vorlage und mixte ein Anlitz, das sich schnell um den ganzen Globus verbreitete:
Heute ist diese Figur der Inbegriff vom Weihnachtsmann und in der ganzen Welt vertraut: Der großväterliche Weihnachtsmann mit Pausbacken, stattlichem Rauschebart und einem roten Mantel mit weißem Pelzbesatz ist immer früher im Jahr allgegenwärtig. Besonders nachts, von innen heraus leuchtend oder mit Lichterketten umgürtet turnt er in unserer Zivilisation herum. Ein perfekter Werbefeldzug.

Coca Cola war schon immer mein Lieblingsgetränk…

Schmelz im vorweihnachtlichen Lichterglanz

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