RAD im Hochwald

    Fahrer/innen: mit Uwe
    Strecke: Lückner, Mitlosheim, Scheiden, Hochwaldschneise, Rappweiler, Weierweiler
    Dauer/Länge/Höhenmeter: 2:30 Std
    Wetter: 8 Grad, leichter Regen, gefühlt: saukalt

Dieses RAD hat mit unseren Bikes wenig zu tun. RAD ist die Abkürzung für Reichsarbeitsdienst. Eine nasse Tour in die deutsche Vergangenheit.
Zuerst besuchen wir das Ferdinandshaus, oberhalb von Scheiden gelegen. Schon lange waren wir nicht mehr dort gewesen, wahrscheinlich, weil es dort oben zu wenig Trails gibt…
Eine kleine Recherche bringt interessante Hintergrundsinfos zum Haus:

    …eine Streusiedlung von vier bis fünf Siedlungsplatzen, welche von etwa 1845 bis 1865 bestand und unter dem Namen „Kolonie Großwald“ in Greimerath eingemeindet war. Wenn für die dreißiger Jahre etwa 40 Bewohner angegeben werden, so waren es 1863 noch 15 Personen. 1865 erwarb Eugen Anton von Boch die Wälder und löste die Siedlung ganz auf. Ferdinandshaus blieb. Es wurde von einem Schiffmann aus Greimerath erworben oder bewohnt und wurde in Scheiden auch „Schiffmannshaus“ genannt. Es ist jetzt privates Jagdhaus eines Waldbesitzers.
    (Quelle: Heimatverein Scheiden)

Etwas weiter oberhalb im Wald stoßen wir auf die Spuren unserer wenig rühmlichen deutschen Vergangenheit. Dort gibt es noch die Fundamente von zwei Gebäuden, die dem RAD zuzuordnen sind. Zumindest gibt es diesen Hinweis auf einigen Karten. Scheinbar waren die Menschen dort im Einsatz für den Bau des Westwalls, denn einige Meter weiter im Wald findet man eine in einen Felsblock gemeißelte Erinnerung an einen solchen Einsatz. Gute Karten über den Verlauf des Westwall gibt es scheinbar kaum. Das Hakenkreuz in der Gedenktafel wurde teilweise weg gemeißelt. Lässt sich so die Vergangenheit ausblenden?

    Info:
    Der Reichsarbeitsdienst (abgekürzt RAD) war eine Organisation des nationalsozialistischen Machtapparates im Deutschen Reich der Jahre 1933–1945. Ab Juni 1935 musste dort jeder junge Mann eine sechsmonatige, dem Wehrdienst vorgelagerte Arbeitspflicht im Rahmen eines Arbeitsdienstes ableisten. Ab dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde der Reichsarbeitsdienst auf die weibliche Jugend ausgedehnt. Der Reichsarbeitsdienst war ein Bestandteil der Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschland und ein Teil der Erziehung im Nationalsozialismus. Ab Mitte 1944 übernahm der RAD die 6-wöchige militärische Grundausbildung am Gewehr.(wikipedia)

Bald sind wir wieder in die zwar feuchte, aber doch friedliche Wirklichkeit zurück gekehrt: Auf dem Weg sitzt trotz Kälte, Nässe und Nebel ein Igel…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.