Ein Nahe-Sonntag

    Fahrer/innen: mit Mark, Jörg und Alfred
    Strecke: Bad Sobernheim, Waldböckelheim, Bad Kreuznach
    Dauer/Länge/Höhenmeter: 2:30 Std / 40 km
    Wetter: 16 Grad, Regen, Gewitter

Es sieht noch alles friedlich aus, als wir zum Frühstück in den Ratshofs hinüber spazieren. Ambiente, Angebot und Preise sind nicht sehr ansprechend, aber als es dann ziemlich laut über uns an zu trommeln anfängt, ist zwar die gute Stimmung nicht vorbei, aber etwas der Schwung. Das Gewitter mit einem kräftigen Schauer ist nun in S. angekommen. Wir spielen die verschiedenen Möglichkeiten weiter zu ziehen durch und entscheiden uns als gestandene Biker weiter zu fahren – wie geplant bis nach Bad Kreuznach.

Noch regnet es sanft auf uns hernieder und das Wolkenpanorama lenkt ein wenig ab, aber als wir dem Nahehöhenweg durch eine ungemähte, einen halben Meter hohe Wiese folgen müssen, hat der auch der Letzte von uns das Wasser in den Schuhen stehen. Nicht sehr motiviert fahren wir weiter, immer bergauf. Kurz vor Waldböckelheim können wir kaum noch die Garmins lesen und wir entscheiden uns in den Ort zufahren und von dort mit dem Zug zurück. Nach einiger erfolgloser Sucherei eröffnet uns eine freundliche Autofahrerin – wahrscheinlich trocken zurück vom Kirchgang -, dass es hier keinen Bahnhof gibt… Also: entweder zurück nach Sobernheim oder vorwärts nach Bad Kreuznach. Wir fahren nach vorne.

Die Stimmung ist wieder besser, das Ende in Sicht – und da schlägt in nicht allzu weiter Entfernung ein Blitz in irgendeinen Mast. Weit und breit nichts zum verkriechen, nur Felder, eine Schnellstraße – und eine Brücke. Ab unter die Brücke! Dafür müssen wir aber erst einen Zaun überklettern…
Als dann noch meine gute Kamera den Geist aufgibt, ist zumindest bei mir die Tour (vorläufig) zu Ende. Bald radeln wir weiter und erreichen den Bahnhof Bad Kreuznach. Wir sind kwitschnass und frieren. Hatten wir nicht fast Sommer? Der nächste Zug fährt in anderthalb Stunden, na prima! Ein trockener, wärmender und vier schwer nasse Zugvögel aushaltender Unterschlupf muss schnellstens gefunden werden.

Ein Asia-Restaurant erfüllt alle diese Bedingungen: gefliester Boden, Plastikstühle (ganz wichtig), gut geheizt… Die heiße und dank gewisser Kräuter scharfe Gemüsesuppe mit Tofu wärmt uns dann schnell auf. Der Gang zur Toilette ist dank der rutschigen Fliesen nicht ganz ungefährlich. Und auch die Darbietungen der Tochter der vietnamesischen Restaurantbetreiber tut unserer wieder guten Stimmung keinen Abbruch. Sie zeigt uns – schön sauber in einzelnen Plastikdosen verwahrt – ihre Fundsachen: eine kleine Kakerlake, winzige Ameisen… Wir stellen natürlich keine Vermutungen an, wo sie ihren Zoo eingesammelt haben könnte…

Auf dem Bahnhof hört es dann auf zu regnen. Der Zug kommt. Er nimmt uns und unsere Räder mit. Im Zug befinden sich fünf Menschen: ein Zugführer und vier Mountainbiker. Wir machen es uns im Abteil für die 1. Klasse bequem…

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