Wo die Bären hausten

    Fahrer/innen: mit Lukas
    Strecke: Nohfelden
    Dauer/Länge/Höhenmeter: 2:10 Std / 13 km / 500 hm
    Fotos: Nikon P310 / 90 Stück
    Wetter: 6 Grad, bewölkt,
    Rad: Liteville

Die linke Hand hält sich an einem Holzgeländer fest, die rechts packt das Rad am Sattel. So bewegen wir uns vorsichtig über einen sehr glitschigen Holzsteg, der uns trocken durch ein sumpfiges Gelände bringen soll. Gegen Ende steigt der Steg noch an und man kommt kaum vorwärts. Am Ende rutscht Lukas doch noch aus und tut sich sogar die Hand weh…
Wir sind unterwegs auf einem schönen Weg, benannt nach diesen ausgestorbenen Tieren. Der Weg beginnt in Nohfelden, gleich zu Beginn müssen wir bis zur Bärenhöhle kräftig schieben, es geht steil über einen felsigen Weg nach oben. Eine Felsgruppe birgt ein kleine Höhle, die wohl einem Bären vor langer Zeit hätte als Unterschlupf dienen können. Hinweise darauf hat man aber hier keine gefunden, was uns wenig stört… Weiter steigt der Pfad bis hoch zum Bärenfelsen. Es folgen wunderbare, verschlungene Trails durch lichten niedrigen Wald.
Wenn jedoch Fichten kommen, wird der Weg wurzelig und schwierig zu fahren, zumal die Wurzeln noch sehr nass sind.

De Rundkurs ist sehr abwechslungsreich, wir müssen kaum geschotterte Wege fahren, auch die Landschaft wechselt oft: Fichtenwälder, niedrigen Wälder, sumpfiges Gelände, Wiesen…
Bei zwei alten großen Eichen machen wir Rast, etwas dahinter liegt der Messerbrunnen, ein gallo-römisches Quellheiligtum. Zahlreiche Münzfunde, die bis in die Zeit 100 nach Christus zurückzuverfolgen sind, belegen die kultische Bedeutung dieses Ortes. Historisches gibt es auch auf dem nächsten Wegabschnitt zu sehen, denn am Heidesköpfchen befinden sich drei Hügelgräber, auch Hünengräber genannt, die zwischen 750 bis 25 Jahre vor Christi Geburt angelegt wurden. 1844 wurden die Grabfelder, die bereits lange davor geplündert worden waren, systematisch untersucht. Gefunden wurden bronzene Hals- und Fingerringe, ein goldener Fingerring, blaues Glas, Bronzefibeln und Urnen, die aus der jüngeren Hallstatt- und Latènezeit stammen.

Beim Durchqueren eines größeren Sumpfgebietes sauen wir unsere Räder schön zu, die Füße bleiben trocken. Gegen Ende erwartet uns noch einmal ein kräftiges Schiebestück, dann können wir rollen lassen bis in den Ort mit schönem Blick auf die Burg.
Die sehen wir uns dann natürlich auch noch an. Das historische Ensemble von Burg, Altem Amtshaus und Rathaus ist imposant. Die Burg Nohfelden wurde in den Jahren vor 1286 von Wilhelm II. von Stein erbaut. Das kulturhistorische Denkmal von überregionaler Bedeutung gilt als Wahrzeichen von Nohfelden und wurde in den 1990er Jahren umfassend saniert. Der 20 Meter hohe Burgfried dient als Aussichtsturm, von dem man einen herrlichen Ausblick in das Nahe- und Freisbachtal genießt. Jährlich zwischen Mai und Oktober bildet die Burganlage die Kulisse für zahlreiche Veranstaltungen. Den Termin eines Mittelalterfestes haben wir vorgemerkt.
Bei den relativ wenigen Höhenmetern , mussten wir dann noch den Turm ersteigen…

Auf dem Rundkurs geht es ständig rauf und runter, nichts zum Ausruhen, aber tolle Trails. Verwunderlich, dass diese saarländische Ecke und dieser Weg nicht mehr unter Mountainbikern bekannt ist. Eine eindeutige Empfehlung von uns. Denkbar ist auch das Befahren in der anderen Richtung…
(Fotos: Lukas, Norbert)

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