Unterwegs im März

So! Das Rad bleibt heute stehen, NM geht laufen – solange die Knie es mitmachen, was zur Zeit nicht mehr als eine halbe Stunde dauert…

In Ermangelung eines Tagesberichts geht der Blick zwanzig Jahre zurück – in den März 2003: Damals waren wir noch sehr fit und im ganzen Saarland unterwegs:

Tag: Sa, 15.03.03
Strecke: Dagstuhl, Löstertal, Sitzerath, Benkelberg, Grimburg, Reidelbach, Wedern, Dagstuhl, Nunkirchen
Dauer/Länge: 4 Std
Fahrer/innen: mit Benjamin und Jonas

An der dicken Buche bläst der Wind, Ist die dick, Mann!
Wind und Sonne haben uns auf dieser Tour begleitet. Alt bekannte Wege haben wir abgeklappert (Schutzblech Jonas!), aber auch einige neue Stücke und ein neues Ziel: die „Dicke Buche“. Und die steht oberhalb von Sitzerath. Also geht es an Dagstuhl vorbei durchs Löstertal, aber diesmal rechts um den Schlittchenwald herum bis runter zum Lösterbach, den wir irgendwann auch mal als dünnes Bächlein überqueren. Dann steigen wir nach Sitzerath hoch bis zur „Dicken Eiche“. Radikal kahl ist sie noch, kein Wunder bei dem Wind, der hier oben bläst. Wir strampeln weiter den Benkelberg hoch und sausen dann auf der anderen Seite runter nach Grimburg. Hier sehen wir auch das erste Mal neue Mountainbikemarkierungen.
Diesmal nähern wir uns der Ruine Grimburg von oben. Sie steht tatsächlich immer noch. Kurze Rast. Um die Burg herum führt ein schmaler Pfad, der uns runter zur Straße bringt. Hansgerd hat ihn uns damals das erste Mal gezeigt. Jetzt ist er nicht sehr aufgeräumt und ein Stock springt mir quer in die Speichen. Muss ich mal kurz halten.
In Wadrill biegen wir ab hoch nach Reidelbach und rutschen die mit Blättern zugewehte Rinne nach Wedern runter. Durch das Wederner Tal, durch Wadern, um die Ruine Dagstuhl herum machen wir uns auf den Heimweg.

Tag: So, 23.03.03
Strecke: Michelbach, Losheim, Britten, Mettlach, Cloef, Dreisbach, Montclair, Mettlach, Hundscheider Weiher, Britten, Losheim, Michelbach
Dauer/Länge: 6 Std / (fast) 100 km
Fahrer/innen: mit Benjamin, Jonas, Uwe, Elisabeth und Andrea
Saar-Marathon

Vor allen Dingen war es eine lange Tour. Und der Wurm war ganz hässlich drin. Der mittlere Teil mit Uwe, Andrea und Elisabeth aber war ok. Auf der Hinfahrt nach Mettlach fährt Jonas oberhalb von Besseringen einen Weg ab, der in die falsche Richtung führt und der verpennte Guide merkt es zu spät. Dabei springt zwar eine ganz interessante Wurzelabfahrt runter nach Besseringen raus, aber an der Straße dann wieder hoch war wohl nicht so elegant. Zweimal macht die Kette bei den Damen nicht, was sie üblicherweise machen soll. Während Benjamin das Problem durch Kettenblattlockern löst, spielt Uwe ein bisschen mit Benjamins „Kommunionsrad“. Oben auf der Cloef stehen sie fast Schlange, um auf die Saar runter zu schauen. Wir machen, dass wir weiter kommen runter in Richtung Dreisbach. Am Teufelsstein finden wir keinen Stein, nur eine Hütte. Ein cleverer Mensch, den wir fragen, meint: Steine würden doch hier genug rumliegen. Da fahren wir wieder weiter. Runter ins Tal geht es über viele Holzstufen. Und wenn Jonas ein Fully gehabt hätte, wäre er runter gefahren. Und wenn Uwe keins gehabt hätte, wäre er auch runter gefahren… Vorbei am Rammenfels über sieben Brücken musst du gehn kommen wir unten an der Saar raus. Das war auch Zeit, denn das Tal hat uns frösteln lassen. Aber dann gibt es doch noch einen Höhepunkt: Wir setzen über mit der Fähre! Sechs Räder und Biker/innen und das Schiffchen war voll. In die Vollen gehen hier auch die Preise. Das letzte Mal kostete die Überfahrt ein Mark, das Bike fuffzig Pfennige. Der Schiffer hier am Ende der Welt hat sogar mitbekommen, wie es mit dem Euro läuft und seine Preise 1:1 umgerechnet. Wir radeln dann an Wanderern, Spaziergängern und Radlern vorbei nach St.Gangolf und rüber zur Burg Montclair. Die Klingel ständig im Anschlag arbeiten wir uns zurBurg vor. Neuer Schock: da klebt jetzt ein Restaurant aus Stahl und Glas an einer Burgwand. Es lebe der Kommerz! Schnell schaffen wir uns saarwärts, Jonas und Benjamin den Halsbrecherweg, der Rest die hintere Burgauffahrt.
In Mettlach trennen wir uns teilweise. Dort wird im Moment gebaut. Absperrungen überall. Wir brauchen zwei Anläufe, bis wir herausfinden und in Saarhölzbach den langen Anstieg zum Hundscheider Weiher antreten können. Heiß wie im Sommer quälen wir uns den steinigen Weg hoch. Oben angekommen ist Guide N. schon wieder eingeschlafen und lässt die Armen einen falschen Weg einschlagen. Wieder zurück, natürlich den Berg hoch. Am Stausee Losheim wird das Biken dann zum Slalomfahren, tausende von Spaziergänger wälzen sich rund um den See. Wir biegen an der Eisbude (voll in Betrieb) schnell ab und fahren durch Losheim durch nach Hause. In Wahlen gönnen wir uns zum Schluss noch ein Stück Singletrail.

Tag: So, 30.03.03
Strecke: Michelbach, Bardenbacher Fels, Dagstuhl, Noswendel, Nunkirchen
Dauer/Länge: 3 Std / 50 km
Fahrer/innen: mit Benjamin, Andrea, Uwe, Klaus und Thomas K. und Hans K.

Sonntagstour mit Überraschungsgästen
Der Sonntagmorgen erwartet uns mit frostiger Kühle und zwei Überraschungsgästen, Thomas K. und Hans K. In kurzen Hosen und mit knackig weißen Waden kommen sie angerollt und der Hund eines Nachbarn zerrt sofort lüstern an der Leine. Also schnell weg,
falls man das so nennen kann, wenn E. noch auf der Treppe steht und mit Uwe plaudert… Nachdem wir einige sonnenbeschienene Trails und heftige Steigungen hinter uns gebracht haben, ist den Halbnackten warm geworden. Den anderen inzwischen leider zu warm.
Wir erklimmen den Bardenbacher Fels und bewundern ihn auch von unten her, indem wir in der selben Richtung an der rauschenden Prims vorbei zurück fahren, einfach des Genusses wegen. Es geht rüber zur Ruine Dagstuhl: Sightseeing für die Gäste und Klamottenstripping für uns.
Über den Hoppeltrail kommen wir runter zum Noswendler Stausee. Wenige Spaziergänger behindern unsere Fahrt. Wir steigen dann zum Hochwald auf. Hinter Konfeld nimmt er uns herzlich und duftend in Empfang. Über einen wurzeligen Trail und einen schlecht aufgeräumten Pfad am rauschenden Bach entlang machen wir uns über Weiskirchen auf den Rückweg.


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