Wetterstein 2003

Marathon rund ums Wettersteingebirge 2003

 

Trotz drei Tage Akklimation und Training in den Bergen hatte ich die Hosen ganz schön voll. In der Nacht gab es ein langes und mächtiges Gewitter, das die Berge und die Wege schön eingeweicht hat. Aber es gab kein Zurück mehr. Um sieben Uhr standen wir in unserer Startbox (für mich das erste Mal mit Lizenz – des besseren Star/t/platzes wegen!) und betrachteten das Treiben ringsum.
Hektik überall, was klar ist bei 1400 Startern für die lange Distanz. Wer die Startbox betritt, wird eingescannt und das Bike darf deshalb die Starbox nicht mehr verlassen – laut Reglement der Rennleitung. Ein langer Racer (Startnummer Drei) will gleich wieder mit seinem Rad vorne raus und sich warmfahren, wird aufgehalten, geht ohne Rad los, kommt mit seinem wütenden Teamchef zurück und nach langem Palaver und wohl einigen Direktiven von ganz oben – darf er. In Bayern gehen die Uhren doch nicht anders als sonstwo auf der Welt: Es gibt immer einige, für die gelten die allgemeinen Regeln nicht. Nr. 3 hat dann auch das Rennen gewonnen – klar, er konnte sich ja warmfahren, die anderen nicht:-)

 

Als der Startschuss kracht, ist das Feld schon abgerauscht. Die ersten 30 km waren für mich ein Graus: fast nur flach einen Radweg von Garmisch bis nach Ehrwald entlang brettern, hohes Tempo, eng, pfützig. Als es dann endlich zur Tuftlalm hoch ging, waren wir alle schon nass. Hier oben dann die erste Verpflegungsstation, leider kein flüssiges Powerbar. Als zweites Deeplight (nach der Flachpassage) entpuppt sich der folgende Singletrail: so steil, so schmierig, so felsig, dass niemand ihn fahren kann. Sogar beim Runtergehen haben sich viele auf die Nase bzw. auf ihr Bike gelegt. Unten angekommen sind wir in Österreich und brettern durch Leermoos und Ehrwald. Die zweite große Steigung liegt vor uns: hoch zur Ehrwaldalm. Ein schöner Weg durchs Tal, der gegen Ende hin immer steiler wird und die Massen zum Schieben zwingt. Die Stars sind ihn vielleicht ganz hochgefahren. Neben einem Madel her strampelnd, ein bisschen Smaltalk machend, kassiere ich eine Menge Beifall, bis einige rufen: Pfundig, Eva! Aha, na danke, denke ich und lasse sie hinter mir zurück. Das Madel wird Erste bei den drei Seniorinnen, die mitgefahren sind. Eva ist also eine Lokalmatadorin, war nett, ein paar Meter mit dir gefahren zu sein! Bald ist auch der höchste Punkt der Tour erreicht. Es folgt eine schwer verdiente, lange Abfahrt durch das wunderschöne Gaistal. Nach 10 Minuten: winkende Streckenposten, es geht wieder bergauf zur zweiten Verpflegungsstation. Sie kommt gerade richtig, denn bei mir werden schon die ersten Beinmuskeln steif. Also ein bisschen die gestressten Beine vertreten, meinen alten Kumpel Michael H. aus Niederlinxweiler begrüßen, ein paar Fotos machen, alte Trinkflasche gegen neue mit Inhalt tauschen – und weiter geht es bergauf, bergauf. Die Hälfte der Strecke ist geschafft! Die Sonne brennt teuflisch in dieser baumlosen Region. Ein knackiger, nicht einfacher, aber befahrbarer Singeltrail, bringt uns zurück ins Tal und flach hetzen wir weiter durch den Ort Leutasch auf Mittenwald zu. Ein nächster steiler Trail muss gegen Ende geschoben werden, weil es sich hier staut.

 

Wir sind wieder in Deutschland und quälen uns zur Freude und auch zum Ärger vieler Touristen zum Ferchensee hoch. Wunderschön gelegen ist er unsere letzte Verpflegungsstation und die Flasche wird ein letztes Mal aufgefüllt. Jezt nehmen die Steigungen über breite, heiße Forstwege kein Ende. Einige wenige Fahrer überholen mich noch (ca 200 waren es in den letzten 5 Stunden). Der Kampf beginnt: Erschöpfung, Muskelkrämpfe, Hitze… Auf den Tacho zu schauen, um herauszufinden, wieviel km es noch sind, wage ich nicht – aus Angst vor einer mich erschreckenden Zahl. Endlich die Info: noch 5 Minuten, dann Abfahrt nach Garmisch. Schaffe ich es unter 6 Stunden? Das würde ich gerne… Beim Eckbauer dann das letzte Deeplight: ein grässlicher, gefährlicher Downhill, der auch in der Info zum Marathon so angekündigt war: sehr steil, zum Teil Teer, meist aber Geröll, ausgespült, viel Wasser, nasse Holzbalken quer laufend (!)… Der Dreck spritzt einem unter die Brille, die Uhr läuft… Die Profifotografen haben sich hier aufgebaut. Dann endlich das Olympiastadion. Eine Frau wischt mit einem Lappen die Startnummer sauber, ein Mann scannt den jetzt lesbaren Code ein.
Es ist der schönste Moment beim Marathon: anzukommen, erledigt, aber heil an Körper und Seele, und von seinen Lieben empfangen zu werden (6 Stunden Warten ist auch nicht so leicht!), Bekannte zu treffen. Frank S., Michael H. sind schon da. Michael mit einem dicken Weck in der einen und einem Maß Bier in der anderen … Verdiente bayrische Brotzeit.

 

Wir sind zufrieden mit unseren Ergebnissen: Gemeldet waren über 1400 Teilnehmer, ins Ziel kamen 907. Jonas Platz 36 Lizenz (Platz 66 gesamt), Benjamin Platz 37 Lizenz, Norbert Platz 93 Lizenz in 5 Std 50 Min. Die Fotos (50 insgesamt) zum Marathon sind während der Fahrt gemacht worden, das hat mich wertvolle Minuten gekostet :-)

 

 

 

 

Detaillierte Streckenbeschreibung der großen Marathonrunde (Veranstalter)

 

Start: am Olympia Skistadion links vorbei über die Partnach, Sägewerk links liegen lassen, am Bahngleis entlang bis zur Kreuzeckbahnstrasse, diese nach rechts befahren.
Bei der Verkehrsampel in die Zugspitzstrasse links einbiegen, nach 1,2 km an der Links-Abzweigung zum Eibsee gegenüber nach rechts bergab den Fußweg befahren, die Holz-Brücke am Hergottschrofen überqueren , dann nach links dem Radweg an der Loisach entlang befahren .
Bei ca. 11. 5km Bahnübergang und Bundesstrasse überqueren und dem Radweg bis Ehrwald folgen (Grenzübergang Schanz und Bundesstrassenüberquerung bei ca. km 23)
100m vor dem Viadukt (ca. 26km) in Ehrwald rechts bergauf zur Tuftlalm (ca. 31 km erste Verpflegung)
Diese passieren und der Forststrasse später bergab folgen.
Am doppelten Schild Richtung Lermoos (ca. 35 km )nach links steil bergab dem Singletrail zum Panoramabad folgen, das Panoramabad unterhalb passieren und über den Wiesenpfad zur Fußgängerbahnunterführung, dann am Bahngleis nach links dem Panoramaweg folgen,
Diesen 1 km lang befahren , dann Überquerung der Bahnstrecke in das Lermooser Becken Richtung Ehrwald.(Geradeaus über die Bundesstrasse in den Schotterweg)
Mitten im Moos nach ca 1,5 km den Bach überqueren in Ehrwald Richtung (asphaltiert) bis zur Wegverzweigung am Feldkreuz, hier nach rechts fahren und die Hauptstrasse in Ehrwald geradeaus überqueren , dieser Dorfstrasse bis zur Einmündung in den „Altmühlenweg“ folgen und diesem immer Richtung Ehrwalderalm folgen.
Die Talstation Ehrwalderalm Bahn(ca. 42.km) links liegen lassen, 100 m später (Gatter passieren) dem Weg halbrechts nach oben (am Baum Schild mit Warnung für Hundehalter) folgen, dann kurz dem Bach entlang steil bergauf zur „Ganghoferblitz-Talstation“.
Nach dieser dem Forstweg links bergauf (nicht geradeaus) zur Ehrwalderalm folgen, Nach der Ehrwalderalm Richtung Gasthof Alpenglühen, 400m nach dem höchsten Punkt der gesamten Strecke nach links Richtung Leutasch, Tilfußalm ins Gaistal abbiegen .
An der Abzweigung zur Gaistalalm (2.Verpflegung ca. 53,5 km) nach links an dieser vorbei Richtung Rotmoosalm, nach knapp 2 km auf einer Höhe von 1560m dem Singletrail nach rechts an einer Bank vorbei folgen (nach 15m Schilder: „Hämmermoosalm“ Leutasch“ und an dessen Ende nach ca. 600 m, rechts dem Singletrail talwärts bis zur Bachüberquerung folgen (Vorsicht hier befindet sich auf halbem Weg nach ca. 350 m ein steiler Erosionsabbruch zum Wild-Bach, der durch einen wackligen Holzzaun begrenzt wird – hier bitte absteigen).
Dem breiter werdenden Weg Richtung Leutasch folgen , bei der Einmündung zur Forststrasse zur Hämmermoosalm, diese nach unten und nach ein paar Metern nach links über die Traktorspur die nach 100 m in den Ganghoferweg einmündet folgen,
den Ganghoferweg (Forststrasse) nach links befahren bis sie steil bergab (vorsicht lockerer Splitt) in die Gaistalforststrasse einmündet (hier nach links bergab für die nächsten 140 m besonders am Renntag auf Gegenverkehr achten).
Nach 140 m dem Schild Leutasch –Stupfer nach rechts folgen und dann den Bach überqueren , nach der Brücke links dem Bach folgen , beim nächsten Fußgängersteg nach 900 m den Bach wieder nach links überqueren, den Parkplatz überqueren und auf der asphaltierten Strasse nach rechts folgen, nach nur 150m der Forststrasse nach links steil bergauf folgen, bei der Wegegabelung dem rechten Weg zur Schranke und dann sehr steil bergauf ca. 500 m folgen, um an der Forststrasse rechts bergab zu fahren.
Die nächste Wegekreuzung (Schranke) überqueren und oberhalb des Stromhäuschens ? die Forststrasse und weiter den Forstweg nach Kirchplatzl leicht erhöht einhalten (geradeaus bleiben nach 100m, bei der Schranke geradeaus weiterfahren).
Bei den ersten Häusern des Ortsteil Kirchplatzl (ca. 64 km) auf Anwohner und Gegenverkehr achten , nach 400m vor dem Gasthaus Kühteier Hof links und gleich wieder rechts, nach weiteren 350 m vor der Dachdeckerei/Spenglerei nach links in den Wanderweg einmünden und diesen am Waldrand befahren.
1,5 km später links an der Bäckerei/Pension Pichler vorbei , dann an der Einmündung in die schmale Ashpaltstrasse nach links fahren (Vorsicht: oft spielende Kinder!).
Am Weidegatter (ca. 67 km) die danach links leicht bergauf führende Forststrasse befahren, nach der Brücke über den Bach dem Weg nach rechts Richtung Unterleutasch, diesem im Wald folgen.
Am Schild „Lochlehn „, „Unterkirchen“ nicht diesem folgen sondern leicht nach links bergauf und gleich wieder nach rechts (gegenüber dem grünen Taxischild ) in einen Karrenweg fahren diesem folgen bis zu einem Gatter (ca. 71 km) nahe der Bundesstrasse , hier nicht auf die Bundesstrasse sondern nach links und hinter dem dunkelbraunen Stadel gleich wieder nach rechts dem Karrenweg folgen diesem bis zu dessen Ende ( einem Gatter ca.72 km, 100m weiter Einmündung in Bundesstrasse), der Bundesstrasse nach rechts folgen.
Nach 250 m in Lochlehn nach dem Haus Schandl nach links in den Weg und über die Fußgängerbrücke , dann dem Bach nach links Richtung Mittewald folgen. Bei der Wegegabelung (ca. 74 km) Richtung Gasthaus Mühle am Waldrand fahren, Beim Gasthaus Mühle nach rechts die Landesstrasse befahren, nach ca. 1 km vor der Autobrücke nach rechts in den Weg Richtung Gletscherschliff einmünden (kurz nach der Landesgrenze folgt ein kurzer Singletrail ) , am Gasthof Gletscherschliff rechts vorbei bergab nach Mittenwald (nach 100 m links bleiben), am Eingang der Leutasch klamm vorbei an der Einmündung zur Innsbrucker Strasse (Ortsdurchfahrt).
Nach 80 m, gleich wieder nach links Richtung Leutasch fahren , kurz danach in der Kehre geradeaus bleiben und der Forststrasse zum Lautersee und Gasthaus Ferchensee (3.Verpflegung) folgen.
Kurz nach dem Fischweiher nach links bergauf zum Bannholzerweg (Richtung Wettersteinalm), an dessen Ende nach kurzer Abfahrt rechts bergab Richtung Elmau, An der Schranke den Parkplatz in Elmau überqueren und die 10m erhöhte Forststrasse nach links Richtung Partenkirchen befahren.
100 m nach der Brücke über den Ferchenbach nach rechts bergauf immer Richtung Eckbauer bis zur Bergstation der Eckbauerbahn (an der Wegegabelung am Eckbauer Sattel nach links- nicht wie in den Vorjahren nach Wamberg)
Vor der Bergstation der Gondelbahn Eckbauer rechts bergab Richtung Partenkirchen über den Wanderweg in die Schönau, an der Sommerrodelbahn vorbei und gleich links durch Fußgängertunnel ins Ziel im Skistadion. (Strecke 2003, Quelle unbekannt)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.