Siersburg

… über Oberlimberg
Start: Michelbach / Schmelz
Strecke: Litermont, Düppenweiler, Beckingen, Dillingen, Wallerfangen, Oberlimberg, Siersburg
Länge/Höhenmeter: 62 km / rd 1000 hm

Die Tour auf die andere Seite der Saar führt zuerst einmal über den Litermont.
Wir verlassen den „heiligen“ Berg in Richtung Düppenweiler, also den breiten Weg runter, zweiter Weg rechts abbiegen (Holzskulpturen) und hinunterfegen bis zur Hauptstraße. Bevor es in den Ort Düppenweiler reingeht, biegen wir links in den geteerten Feldweg zu einer Baumschule ab. Eine lange Abfahrt bringt uns runter bis zum Kondeler Bach. Wir überqueren die Brücke und folgen dem Bachlauf in Richtung Saar, also links herunter. Stößt der Weg auf eine Kreuzung mit Teerstraße (auf der anderen Bachseite die Kondeler Mühle) nehmen wir einen schmalen, leider sehr zertrampelter Pfad (Reit- und Wanderweg) unter die Stollen, der weiter am Kondeler Bach entlang führt. Ein schöner Trail, den wir genießen können. Wir kommen beim TÜV vor Beckingen heraus.

 

 

Einen halben Kilometer etwa fahren wir in Richtung Beckingen, biegen aber vorher in einen Radweg links rein, unter einer Brücke durch, der uns bis zur Saar bringt. Dem markierten Radweg folgen wir bis Dillingen.
An der Brücke überqueren wir die Straße und fahren an der Saar weiter bis zur nächsten Brücke. Wir überqueren die Saar und fahren an der Straße entlang bis nach Wallerfangen (1 km).
Gleich am Ortseingang steht das Tor für uns offen ins riesige Gelände der von Bochs und sonstiger Adliger, die sich hier vor Urzeiten niedergelassen haben. Ein breiter, roter Schotterweg führt uns den Oberlimberg hoch. Nicht zu steil, aber das ist relativ, den ein oder anderen Schieber wird man schon antreffen. In der letzten Kurve fallen wir erschrocken vom Rad: hier liegen lauter Tote. Mit abgehackten Köpfen, Armen oder Beinen. Gottseidank alle aus Stein. Wir rasten und gehen erstmal verschiedenen Gesäften nach. Ist das jetzt hier ne Kultstätte oder ne Schutthalde?
Eine kleine Internetrecherche gibt Aufschluss darüber, dass es sich um Reste der 1794 teilweise zertrümmerten Kreuzwegstationen des Oberlimberg handelt, ehemals lebensgroße Figurengruppen, 1723 von Pierar de Corail geschaffen. Um 1930 wurden die meist kopflosen Figurentorsen an einer Stelle zusammengetragen. Wir atmen andächtig den Geist vergangener Zeiten.

 

 

Der Weg geradeaus ist gesperrt, wir fahren durch den Wald. Wer Lust, Zeit und keine Hemmungen hat Privatgrund zu betreten, besichtigt oben auf dem Berg die Kapelle. Eine edel aussehende kleine Tafel informiert uns, dass ein Nachfahre des Nikolaus Adolph de Galhau hier renoviert hat, aber sich gegen Vandalismus nicht wehren kann und deshalb jetzt alles mal so ramponiert bleibt.
An der ersten Schranke biegen wir rechts rein. Es geht immer mehr den Berg runter. An der nächsten großen Abzweigung müssen wir den Weg links hoch sausen und uns dann immer rechts halten. Wenn wir dann unten im Tal schon die ersten Häuser von Siersburg sehen, müssen wir runter. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Unten an der großen Kreuzung angekommen, nehmen wir den mittleren Weg, der uns bis zur Heßmühle bringt. Hinter Mühle führt ein Weg hoch in den Ort Siersburg, rechts über die Bahngeleise und über zwei Kreuzungen hinweg den Fußweg zur Siersburg hochfahren.

 

 

Breit ist der Weg, der uns hinaufführt zur Burg. Wer möchte kann, sobald der Fuß der Burg erreicht ist, den steilen, schmalen Pfad zur Burgmauer hoch fahren. Durch ein Tor gelangen wir auf das Burggelände, das wir gut mit dem Bike abfahren können.

 

Über den Ursprung der Burg liegen keine Nachrichten vor. Angehörige eines Geschlechts „von Siersberg“ werden erst im 12.Jh. erwähnt… Die Gründe für den Bau der Burg an dieser Stelle waren der Schutz von Lothringen und der hier verlaufenden Handelsstraßen und die Kontrolle der Schifffahrt auf der Saar. Die Flandernstraße von Italien nach Flandern überquerte unmittelbar am Fuße des Burgberges die Nied. Der Raum um die Siersburg lag auch im Interessengebiet der Erzbischöfe von Trier. Um 1175 eroberte Erzbischof Arnold von Trier die Burg… Im 18.Jh. verlor die Siersburg ihre militärische Bedeutung. Ihr Zerfall schritt voran. Im spanischen Erbfolgekrieg zu Beginn des 18.Jh. und im österreichischen Erbfolgekrieg nach 1740 wurde die Gegend wieder in Mitleidenschaft gezogen. 1751 verlor die Siersburg auch ihre Funktion als Verwaltungssitz… Der Verfall der Burg ging weiter. 1781 brannte der Helm des großen Turmes nach einem Blitzeinschlag ab. Im Zuge der Französischen Revolution 1789-1794 wurde die Burg 1793 größtenteils zerstört. Sie ging in französischen Staatsbesitz über, wurde versteigert und diente fortan als Steinbruch. 1815 kam die Region mit der Burg unter preußische Verwaltung. Der weitere Abriß wurde sofort verboten…“ (nach Helmut Grein in www.saarland-plus.de)

 

 

Für den Rückweg verlassen wir die Burg wieder durch das Tor. Unten vor der Burg nehmen wir jetzt den breiten Weg geradeaus. Er wird zu schönen Wanderweg mit einigen Treppenstufen und einer lohnenswerten Aussicht auf die Burg und ins Niedtal. Der Weg führt wieder zum Hauptweg, auf dem wir scharf links abbiegen müssen. Er bringt uns am Nikoaushof vorbei bis nach Rehlingen. Wer möchte: kurzer Stopp an der Marienkapelle und der Lourdes-Grotte. Durch den Ort den grünen Radwegschildern folgend, über die Saarbrücke und nach rechts durch Beckingen durch gelangen wir wieder zum TÜV und zum Kondeler Bach. Wer möchte, kann jetzt auf der rechten Bachseite an der Kondeler Mühle vorbei fahren. Das neue Wohnhaus im Wald muss rechts über das Fels umfahren werden. Wir kommen wieder zur Brücke über den Bach und fahren diesmal rechts herum bis nach Düppenweiler. An den Aussiedlerhöfen vorbei geht es hoch und heim nach Schmelz…
(Stand: 02/2005)

 

 

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