Die EMC-Kolumnen

Kolumne für den EMC

Das Opening by Wolfgang Malk (webmaster emc)

Was eine Rennserie ausmacht, sind nicht nur tolle Strecken und eine gute Atmosphäre, sondern auch, dass „über sie geredet wird“! In den letzten 2 Jahren herrschte bei uns viel „Friede, Freude, Eierkuchen“. Die Rennen liefen bis auf kleine Ausnahmen reibungslos, keine Skandale, keine Katastrophen, nichts! Vielleicht sehen wir das aber auch nur so und haben alle mittlerweile eine rosarote Brille aufgesetzt!

Um uns stets zu hinterfragen und die Rennserie noch interessanter zu machen, habe ich NM eine eMail geschrieben. Norbert hat eine eigene Internetseite, die man neben der FAZ, dem SPIEGEL oder der BILD-Zeitung zu seiner täglichen Lektüre erheben sollte. In einem Mountainbike- Tagebuch erfährt man dort eine Menge über das „Biken im Saarland“. Mit vielen Fotos wird sein Bikerleben über das ganze Jahr begleitet.

Oft surfe ich abends oder morgens kurz vorbei, um mal zu lesen, „wo die Saarländer denn heut schon wieder rumgestrampelt sind“. Da Norbert auch gern in der Gesellschaft kritische Töne anschlägt und man auf seiner Internetseite viele Denkanstöße erhält, hab ich ihn gebeten, doch eine Kolumne für unsere EMC Seite zu schreiben.

Sein Auftrag für 2004 ist es nun, uns kritisch zu durchleuchten und die Rennen mit den illustren Fahrern zu kommentieren. Dabei soll er grundsätzlich kein Blatt vor den Mund nehmen. Da wir uns ja auch selbst nicht bierernst nehmen, soll er eine Glosse schreiben, in der er die Fahrer und die Veranstaltungen kritisch und mit Humor betrachtet.

Doch Vorsicht! Seine Kolumne trägt den Namen „Schlammspritzer“.

Schlamm ist für Mountainbiker nichts Neues, er gehört zum Sport dazu. Ich hoffe also, Ihr nehmt die (be-)treffenden Schlammspritzer mit Humor. Wer diesen nicht hat, klickt statt auf seinen Beitrag (rechte Leiste) lieber auf eine andere Seite!


Übersicht
EMC 2006
K 18: EMC im Samariterrausch?
K 17: Entengeschnatter
K 16: Fotografen haben es schwer
EMC 2005
K 15: Gewitter über Prüm
K 14: EMC rustikal
K 13: Willkommen in Plattfeld
K 12: Sprecher haben es schwer
K 11: Der rote Cola-Sack
EMC 2004
K 10: Audio-Interview
K 9: Geräusche in Prüm
K 8: Offener Brief an Petrus
K 7: Flaschenfrust
K 6: Dreister Diebstahl
K 5: Sein erstes Rennen
K 4: Der Wanderer
K 3: Rückblick 2003
K 2: Die sportliche Weinprobe
K 1: Kleiderbürsten bereit halten

EMC-Kolumne Nr. 1
Kleiderbürsten bereit halten!

Bekanntlich herrscht im Eifel-Moselland auch nicht immer das beste Wetter. Wer MTB-Rennen organisiert und fährt, muss mit allerlei Widrigkeiten rechnen. Vor allem die Strecken werden öfter mal feucht und schmierig sein.
Und dann fliegt der Schlamm durch die Gegend. Viele werden was abbekommen davon – ob sie wollen oder nicht. Der eine oder andere wird versuchen, den Pfützen auszuweichen oder schnell ein Schrittchen zurück zu machen. Aber Spritzer sind schnell. Manchmal bemerkt man sie gar nicht im Eifer der Veranstaltung. Erst hinterher – und ist überrascht.

Wen trifft es? Natürlicherweise erst mal die Fahrer/innen. Die müssen durch. Sie werden viel abbekommen. Der Dreck wird bis unter den Helm spritzen, manch einer wird sich nachher nicht wiedererkennen. Duschen hilft in der Regel.
Die Organisatoren und Macher. Sie stehen sehr nahe an der Strecke. Mit Leib und Seele. Klar, die im Wagen sitzen, sind etwas geschützter, aber rasende Mountainbiker (und Kolumnisten – bitte nicht verwechseln mit Kommunisten!) können schönen frischen Schlamm sehr hoch und weit schleudern. Die Sponsoren. Die denken, sie könnten im Hintergrund bleiben und mit Imageaufwertung und steigenden Verkaufszahlen rechnen. Die Banner und die bunten Reklameschilder werden nicht trocken bleiben und bestimmt auch manchmal richtig zugesaut.
Die Zuschauer. Na ja, ein paar sind doch immer da. Manche wollen nur wandern und verirren sich auf die Strecke, andere reichen Flaschen und aufmunternde Worte. Sie werden auch nicht verschont bleiben. Der Dreck fliegt eben überall herum.

Aber was soll´ s? Wo gebikt wird, fliegt der Schlamm (Kann je nach Witterung durch Staub und Steinchen ersetzt werden). Wer sich einen Kolumnisten ( den Schlammspritzer) einlädt, muss mit Verunreinigungen rechnen. Aber keine Bange! Mit einer guten Bürste oder viel Wasser sind die Flecken schnell beseitigt…

Dann dem EMC ein gutes Gelingen, allen Gefährdeten viel Humor und robuste Kleidung…
wünscht Euer (nm)


EMC-Kolumne Nr. 2
„Aktualisierte“ Ausschreibung 2004
Der Eifel-Mosel-Club (EMC) – Weinprobe auf die sportliche Art

Vorsicht Satire!
Der Eifel-Mosel-Club geht in diesem Jahr in die fünfte Weinsaison. Jedes Jahr haben wir uns bisher unseren Umsatz gesteigert und auch 2004 gibt es wieder einige interessante Neuerungen.

Der Eifel-Mosel-Club (EMC) ist eine MTB-Weinserie, bestehend aus 7 unterschiedlichen Weinproben. Die Proben werden auf Rundkursen von ca. 3-4 km Länge ausgetragen. Gereicht werden die Weine der Region. Gefahren werden überwiegend um Feld-, Wald- und Wiesenwege, teilweise mit Trail-Passagen, anspruchsvollen Anstiegen und -Abfahrten. Seit 2003 werden einige Rennen teilweise auch als Stadtfest ausgetragen. (Mehring) Startberechtigt ist jeder, der auf einem Mountainbike (26’’) fährt und eine Flasche kurze Zeit halten kann. Nicht zugelassen sind Antialkoholiker und 28’’-Bereifung. Bei allen Weinproben besteht Helmpflicht.

Neu in 2004 ist die Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Reben (BDR). Unsere Veranstaltung ist vom BDR genehmigt. Wir veranstalten ein landesoffenes Rennen. Dies bedeutet, Hobbyfahrer aus der ganzen Welt können teilnehmen, Lizenzfahrer aus den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und aus Luxemburg sind ebenso startberechtigt. Für Lizenzfahrer aus anderen Bundesländern haben wir ein großes Kontingent an Startplätzen für „eingeladene Fahrer“, so dass wir sicher keinem eine Absage erteilen müssen.

Eine Cross-Country Runde ist keine Marathon-Trink-Veranstaltung! Auf einem Rundparcours von ca. 3-5 km Länge startet ein Fahrerfeld von ca. 70 Fahrern, die um Clubpunkte in den 7 Rennen kämpfen. Gefahren wird je nach Altersklasse unterschiedlich lang. In der Hauptklasse dauert das Rennen ca. 50 min., das sind je nach Strecke ca. 7 Runden.
Nach 2 Runden errechnet die Rennleitung, wie viele Flaschen insgesamt getrunken werden, damit die angesetzte Rennzeit eingehalten werden kann. Die Rundenzahl wird dann der Spitzengruppe bekannt gegeben. Die letzte Runde wird für alle Fahrer mit dem „Kling“ eines Weinglases eingeläutet. Wer bis dahin einmal oder mehrfach überrundet wurde, fährt nur noch diese Runde zu Ende. Wer die meisten Runden bei entsprechender Trinkmenge absolviert hat bzw. führt, gewinnt den Lauf.
Für die Klasse U15 ist in der Regel eine gesonderte, vereinfachte Streckenführung ausgewiesen. Es wird Kindersekt gereicht.

Eine Verpflegung der Fahrer gibt es insbesondere aufgrund der kurzen Rennzeit nicht, dies könnte auch die Wirkung der gereichten Getränke beeinträchtigen. Für den kleinen Hunger der Zuschauer ist gesorgt, für den großen Durst steht das Weinzelt zur Verfügung.
Nachtrag: Im nächsten Jahr will Bitburger verstärkt als Sponsor auftreten.

Dann genießt , wenn es endlich soweit ist, vorläufig mal beides: Wein und Bier – wie immer – nach den Rennen.
Euer nm


EMC-Kolumne Nr. 3
Rückblick 2003 in Bildern und wenigen Worten
Welchselhaft: das Wetter und die Rennorte

Lauf Eins: Dörbach
Wir wissen ja alle aus eigener Erfahrung, dass im Frühjahr der Saft in den Bäumen hochsteigt. Auch menschliche Wesen fühlen neue Kräfte in sich wirken. Besonders trainierende Mountainbiker sind bis zum Rand voll mit Power – mit der natürlichen und der antrainierten. Einer war beim ersten Lauf übervoll. Sturz beim Start.
Trotz Schock, Frust und Verletzung schaffte er noch in der MHK Platz Vier. Der einsetzende Regen hat dann bei allen die Hormone doch etwas abkühlen lassen.
Lauf Zwei: Wolf
Hitze und Staub im Mai. Ein noch heißerer Sommer kündigte sich an. Start und Ziel lagen an unterschiedlichen Plätzen: unten im Weinberg und oben auf der Ruine. Sprecher und betreuende Zuschauer hatten ihre Mühe damit – und hinterher großen Durst. Den größten hatten wohl aber die Fahrer/innen: Es war das staubigste Rennen der Saison – und die Bitburgerfahnen flatterten heftig und dankbar.
Lauf Drei: Mehring
Gebt Obacht, Mountainbiker! Der Wald ist unser Revier. Und da fand ein Rennen zwischen Häüserschluchten und Vorgärten statt. Will uns da jemand weglocken aus Feld, Wald und Flur. Ist dieser Jemand auch noch Forstmann? Sehr verdächtig! Aber keine Bange, er bringt Forst und Sport zusammen und hat Erfolg damit.
Ein Grund für eine solche Veranstaltung hieß: Wir bringen das Rennen zu den Zuschauern. Vielleicht sollte man ihnen auch als Vorbereitung auf das Ereignis noch eine Fortbildung in Erster Hilfe anbieten.
Lauf Vier: Laufeld
Nach einem hitzigen Mehring folgte ein kühles Laufeld. Endlich wieder ein Mountainbikerennen in der Natur! Schattenspendendes Grün ringsum, weiche Waldwege, manchmal etwas zu feucht – dafür aber weniger Zuschauer, keine Sprungrampen aus Paletten, keine spritzende Feuerwehr…
Wenig geliebt in Laufeld: die Entzerrungsrunde um den Sportplatz und der eckige, nicht ungefährliche Zieleinlauf.
Lauf Fünf: Bekond
Vom Dschungel in die Wüste. In Bekond wurden die Fahrer/innen in ein Wechselbad aus Heiß und Kalt getaucht. Der dünne Strahl aus dem Wasserschlauch hinter dem Zieleinlauf konnte die Not der Leidenden kaum lindern. Die Singletrails im Wald mit so witzigen (oder eher beleidigenden?) Namen wie „Affenschaukel“ stellten das technische Können der Fahrer/innen auf
die Probe. Zusätzliches Highlight: Wem es an der Mountainbikestrecke zu langweilig wurde, konnte sich zwei Meter weiter ein Fußballspiel ansehen. Waren aber die zeitgleichen Veranstaltungen als Ergänzung gedacht und eine solche gewesen?
Lauf Sechs: Zell
War es die Ferienzeit oder die brutale Hitze: Merklich weniger Teilnehmer als sonst waren angereist. Start- und Zielbereich lagen diesmal nicht auf dem Sportplatz, dort wäre man wohl verbrannt, sondern im Wald. „Bombenkrater“ und „Todesabfahrt“ sind die Highlights der Strecke. Halb Zell musste für eine Nacht auf ihre Matratzen verzichten,
sie waren überall an der Strecke an die Bäume gebunden. Worauf haben die Zeller geschlafen?
Lauf Sieben: Plein
Fernab von jeglicher Zivilisation, tief im Wald hinter Plein versteckt: der letzte Lauf. Die Vorteile: nur Natur drumherum, Schatten für Aktive und Zuschauer. Die Nachteile: Wo parke ich? Wie weit ist es bis zur nächsten Dusche? Probleme, die zu lösen waren. Eine zum Teil knifflige Strecke, aber sehr zuschauerfreundlich, weil kurz, ließ die einen ein letztes Mal alle Kräfte mobilisieren und ließ andere ein
taktisches, kalkuliertes Rennen fahren. Mit viel Bier in übergroßen Gläsern wurden die Gesamtsieger geehrt. Gefeiert wurde – wie das der Stil des gesamten Cups bisher war – eher familiär-gemütlich, bescheiden und leise.

Die Läufe 2004
werden wohl auch diesmal alle Aktiven im Vorder- und Hintergrund in ein Wechselbad von verschiedenen Rennorten und Anforderungen stürzen …
Gutes Gelingen – und wir freuen uns alle darauf
Euer nm


EMC-Kolumne Nr. 4
Der Wanderer
Die Abenteuer eines unfreiwilligen Zuschauers bei einem EMC-Rennen

Schön ausgemalt
Er hatte sich alles so schön ausgemalt. Nach einem genussvollen Mittagsschläfchen würde er einen ausgiebigen Waldspaziergang machen. Sein Hund Mupps sollte natürlich mit. Auch dem würde Bewegung gut tun. Viel zu fett war er geworden. Glich er da etwa seinem Herrchen? Mit dem Wagen konnte man bis in den Wald hinein fahren und dann würde er losmarschieren, die Ruhe genießen, die gute würzige Luft einatmen, hin und wieder eine Rast einlegen…
Ein Schuss knallt
Gedacht, getan. Der Wagen stand im Schatten und los ging es. Die neuen Wanderschuhe drückten zwar noch etwas und die Kniestümpfe juckten, aber das würde sich schon geben. Frohgemut schwang er den Spazierstock mit den 27 Wanderabzeichen. Ein tolles Stück. Tief atmete er ein – und musste husten. Scheint ja doch nicht so gesund zu sein die Waldluft, dachte er. Und da krachte plötzlich ein Schuss. Ganz in der Nähe. War heute Treibjagd? Oder hatte ein Grünrock sich verspätet und noch ein Eichhörnchen entdeckt? Missmutig brummend marschierte er weiter. Mupps schien überhaupt nichts bemerkt zu haben.
Waldarbeiten am Wochenende?
An der nächsten Wegabzweigung blieb er verdutzt stehen. Ein rotweißes Band versperrte den Weg, den er nehmen wollte. Was ist das jetzt? Doch eine Treibjagd? Oder hatten Waldarbeiter vergessen, das Band zu entfernen? Das war aber auch ärgerlich, denn dann würde er bald über Äste und Baumstämme klettern müssen. Ganz zu schweigen von den zu Brei gefahrenen Wegen. Aber irgendwie zeugten die Spuren auf dem Waldweg von Aktivitäten im Wald. Aber die Spuren waren so schmal!
Ein Rasender
Mal sehen. Stöhnend kletterte er unter dem Band hindurch, Mupps hatte weniger Probleme. Noch sah er keine gefällten Bäume. Aber plötzlich hörte er Geräusche: ein Scheppern und ein Keuchen. Die Geräusche kamen immer näher. Mupps blieb stehen. Gott sei Dank, denn da kam schon etwas aus einem Nebenweg geschossen. Ja, geschossen. Vor Schreck blieben die beiden Wandergesellen wie versteinert stehen. Das war ja ein Radfahrer! Wie war der denn so komisch angezogen: ganz bunt, einen Sturzhelm hatte er auf, eine Sonnenbrille (Es schien doch heute keine Sonne!) So schnell wie der vorbei war, konnte er gar nicht gucken. Moment! Solche Leute hatte er schon mal im Fernsehen gesehen. Sport? Tour de …? Ja, die waren auch so angezogen. Hat er aber damals gleich weitergeschaltet! Was macht so einer hier im Wald? Und warum rast der so? Ist doch gefährlich, gell Mupps! Er beugt sich zu seinem Hund runter und streichelt ihm über den speckigen Rücken.
Landung auf dem Hosenboden
„Mensch rüber, Alter!“, brüllt es plötzlich ganz laut vor ihm. Vor Schreck macht er einen Schritt zurück und stolpert über einen Ast und sitzt auf dem Hosenboden. Aber seine Wanderhose hat ein robustes Herz aus Wildleder zur Verstärkung hinten drauf. Die Landung wird abgefedert. Staunend sieht er gerade noch, wie vier weitere Radfahrer, ganz ähnlich gekleidet, hinter der
nächsten Wegbiegung verschwinden. Die scheinen dem nachzufahren. Vielleicht hat es Ärger gegeben. Die Burschen hatten auch ganz verbissene Gesichter aufgesetzt. Sogar hier in diesem friedlichen Wald streiten sich die Menschen! Kein Wunder, dass es so viel Krieg auf der Welt gibt!
Die schnaufende Meute
Noch ganz in seine weltbewegenden Gedanken versunken hat er sich aufgerappelt, den Hintern abgeklopft und sich wieder auf den Weg gemacht. Er biegt auch in den Weg ein, aus dem die Radfahrer eben heraus kamen. Er fällt etwas steil ab und man hat einen guten Einblick in den Verlauf des Weges. Das gibt es doch nicht: Dort unten kommen noch mehr den Weg hoch! Bestimmt 20 Leute, ne ganz Horde!
Komm rüber, Mupps! Das kann gefährlich für uns werden. Die Radfahrergruppe kommt immer näher. Sie schnaufen ganz schön, einige stehen auf dem Rad und können dabei noch fahren. Jetzt überholen einige noch. Der Weg ist doch viel zu schmal! Peng, da liegt auch schon einer auf dem Boden. Was ist denn mit denen los? Ist der Teufel in sie gefahren?

Teil 2
Brennt es?
Zumindest fahren sie wie die Teufel! Sag, Mupps, was ist hier bloß los? Komm, wir machen, dass wir weiter kommen! Die beiden wandern weiter. Es ist wieder still geworden. Da biegt schon wieder einer um die Ecke. Hat wohl den Anschluss verpasst. Warum haben die alle Schilder mit Nummern vorne am Rad? Seltsam! Kopfschüttelnd schaut er dem letzten Fahrer nach. Der Weg schwenkt nun nach links und steigt an. Die nächste Biegung bringt die nächste Überraschung: Da steht mitten im Wald ein großer Feuerwehrwagen am Wegesrand. Da scheint ja heute allerhand los zu sein im Wald. Zwei Feuerwehrleute sitzen rauchend im Auto. Na, Männer wo brennt´ s denn? Einer bläst ihm den Rauch ins Gesicht: Nur die Zigarette, wir sorgen hier für Ruhe und Sicherheit, Meister, und retten die Leute! Verdutzt schaut sich der Wanderer um. Niemand zu sehen, der zu retten wäre. Doch in dem Moment ertönt ein grässliches Quietschen, dann sogar mehrstimmig. Über einen schmalen Weg, der nicht gleich zu sehen war, kommt wieder der Radfahrer an, den er vor zehn Minuten schon mal gesehen hat. Halsbrecherisch saust er den Weg runter, schleudert durch eine Kurve, ziemlich dicht an den beiden vorbei und ist schon verschwunden. Nach einer Erklärung heischend blickt er zu den zwei Feuerwehrleuten rüber. Einer hat gerade so ein dickes tragbares Telefon in der Hand und spricht was Wichtiges hinein.
Aha, ein Rennen
Der andere steigt jetzt aus und stellt sich neben den Wanderer. Ja, bei so einem Rennen brauchen sie uns. Wird aber gut bezahlt. Der Wanderer wundert sich: Ein Rennen ist das? Mitten im Wald? Ist denn so was erlaubt? Die Feuerwehr: Klar, bei Mountainbikerennen ist das so. Bestens informiert – mit dem Wort Mountainbike kann er gar nichts anfangen – ruft er seinen Hund Mupps, der sich gerade am Hinterrad des Feuerwehrwagens erleichtert hat. Sie müssen weiter. Mupps kann löschen, wo nichts brennt…. Das Wurfgeschoss
Nach fünf Minuten ruhigen Dahinwanderns stoßen die beiden wieder auf Leute. Schau mal, Mupps, da hat aber einer einen großen Durst! Der hat vier Flaschen in einem Körbchen neben sich stehen. So heiß ist es doch heute gar nicht! Sie sind noch einige Meter von den Leuten entfernt, als die ersten Fahrer – nun dichter zusammen – wieder des Wegs kommen. Schon von weitem wildes Durcheinanderrufen, das unser Wanderer gar nicht versteht.
Der erste Fahrer nähert sich. Einer der am Weg Stehenden hält mit ausgestrecktem Arm eine Trinkflasche in den Weg. Der Fahrer schnappt sie sich und nimmt sofort einen Schluck. Beim Fahren! Unglaublich. Und schon sausen auch die anderen an ihm vorbei. ziemlich knapp. Plötzlich jault Mupps laut auf. Da hat doch einer der Fahrer tatsächlich so eine Trinkflasche nach Mupps geworfen! Warte nur, Bursche!, schimpft der Wanderer der Meute hinterher. Aber wer war eigentlich der Übeltäter? Immer noch wütend bückt er sich und streichelt Mupps. Na, tut´ s noch weh? Er sieht die Trinkflasche im Gras liegen und versetzt ihr einen kräftigen Tritt mit seinen Wanderstiefeln. Das haben die anderen Leute gesehen und zwei kommen jetzt zu ihm. Ja. er müsse das verstehen. Das war keine Absicht mit dem Hund. Er müsse wissen, die Fahrer würden hier die Flaschen wechseln, die leeren werden einfach hingeworfen und die Betreuer nehmen sie mit. Etwas freundlicher gestimmt, bedankt er sich und will gerade weiter ziehen…
Tolle Frauen
Da kommt nach eine Gruppe von Radfahrern den Weg entlang. Etwas langsamer. Mupps und sein Herrchen bleiben sicherheitshalber stehen. Bisschen anders sehen die Jungs ja aus. Ui, das sind ja Frauen! Donnerwetter! Er kann ihnen nur noch nachschauen. Nicht schlecht in diesen eng sitzenden Kleidern. Da sieht man was. Gut, dass seine Alte ihn jetzt nicht sieht. Noch etwas zufriedener setzt er endlich seinen Weg fort. Er blickt noch mal zurück, aber die feschen Mädels sind weg. Na ja, das hat er schon gelernt: die kommen wieder.
Fundsachen
Immer deutlicher hört er jetzt eine Lautsprecherstimme. In ungleichen Abständen erklingt sie. Noch kann er nicht verstehen, was gesprochen wird, aber der Mann am Mikrofon scheint sich ganz schön zu ereifern. Dann scheint Musik zu laufen. Kirmes im Wald??
Auf dem Weg vor ihm liegt plötzlich eine von diesen Plastikflaschen. Mit seinem Spazierstock stößt er sie an. Sie scheint nicht ganz leer zu sein. Er bugsiert sie mit dem Stock an den Wegesrand. Hat die jetzt einer verloren oder weggeworfen?
Zwanzig Meter weiter kommt der Wanderstock schon wieder zum Einsatz. Da liegt schon wieder was auf dem Boden. Die scheinen eine Menge zu verlieren bei so einer Rennerei, denkt er und bückt sich etwas. Mupps kommt auch näher und beschnüffelt das Plastikteil, das da auf dem Boden liegt. Sieht aus wie eine kleine Zahnpastatube, denkt er, aber die werden sich doch unterwegs nicht die Zähne putzen. Pass auf, Mupps, nachher finden wir noch eine Zahnbürste! Mit einem kleinen Schlag schießt er das Ding an den Wegrand und bückt sich wieder, um es besser zu erkennen. In die Hand nehmen will er es lieber nicht. „Power Gel“ liest er. Ah, vielleicht was zu einreiben. Gel, das kennt er. Das schmieren sich die jungen Leute heute in die Haare. Aber während der Fahrt? Seltsam. seltsam, diese Mondenbeik-Rennen.
Auf dem Volksfest
Inzwischen ist unser Wander- und Naturfreund ein wenig müde geworden von der vielen frischen Waldluft und vom Zuschauen. Und Hunger und Durst hat er auch. So wird er wie magisch von den volksfestähnlichen Geräuschen angezogen, die mittlerweile immer deutlicher geworden sind. Immer mehr Leute begegnen ihnen. Er treibt seinen Hund an. Er will endlich wissen, was da los ist. Nach zehn Minuten weiß er es: ein Volksfest. Am Rand eines alten Sportplatzes sind Zelte und Stände aufgebaut, Musik erklingt aus Lautsprechern und ne Menge Leute laufen rum. Von seinen untrüglichen Instinkten geleitet findet er schnell die richtigen Stellen: den Rostwurst- und den Kuchenstand. Hier ist er richtig. Mupps bekommt eine Wurst, er selbst genehmigt sich erstmal zwei Stücke Kuchen und eine Tasse Kaffee. Ist ja gar nicht so teuer, staunt er. Am Bierstand findet er dann endlich zur Ruhe. Mit der Anzahl der Biere und der Informationen, die er hier über die Veranstaltung bekommt, wird er bald zum EMC-Fan…
Wir werden ihn demnächst bestimmt wieder treffen…
Euer nm

EMC-Kolumne Nr. 5
Sein erstes EMC-Rennen
Anfänger berichtet von seinen Erfahrungen beim 1.Lauf in Zell


Hallo Leute, oh Mann! Hatte ich die Hose voll, wie man so schön sagt. So einige Rennen bin ich ja schon gefahren, also ganz unerfahren bin ich nicht. Die hießen anders: CTF oder so. Aber einen Kup noch nie. Ein Freund hat mir den Tipp gegeben, mitgefahren ist er aber nicht…
Die Startertüte
Schon auf dem Parkplatz ist mir das Herz fast in die Hose gerutscht, als ich die vielen Leute sah. Alle so professionell, tolle Trikots, tolle Bikes. Im Wald fand ich die Anmeldung ziemlich schnell. Nette Leute. Hier deine Startnummer und das Starterpaket. Ein Paket war es nun nicht, hätte ich auspacken müssen, es war eine Startertüte, ist auch bequemer. Der Inhalt kam mir ein wenig komisch vor. Eine leere Trinkflasche. Und vier volle Trinkflaschen. Aber keine der vier Flaschen hat in meine Halterung am Rad gepasst, nur die leere. Blöd. Also musste ich umfüllen, das hätten die doch gleich machen können. Die zwei anderen Flaschen steckte ich mir hinten ins Trikot – das hatte ich mal im Fernsehen gesehen. Was noch in der Tüte drin war? Ein Riegel. Bisschen zäh, das Zeug hat an den Zähnen geklebt. Von der selben Marke noch ein Gel in einem Plastiktütchen. Hab ich noch nie gesehen und lieber mal in der Tüte drin gelassen. Mir war inzwischen sowieso schon richtig schlecht, oh Mann. Ja und ein Haufen Papierkram war auch noch in der Tüte. Wer soll das denn alles vor einem Rennen noch lesen? Da hat doch keiner einen Nerv für!

Einfach hinterher
Die Strecke bin ich dann lieber nicht abgefahren. Ich brauche den Leuten ja nur hinterher zu fahren, es sind ja genug da. In der Holzhütte hab ich mir ein Bier gekauft, das soll ja die Nerven beruhigen, es war auch noch etwas Zeit bis zum Start. Dann gab es kein Zurück mehr. Ziemlich weit hinten hab ich mich in die Reihe gestellt. Trotz der vielen Leute kam ich mir verdammt verloren und allein vor. Ein Sprecher erklärte den Leuten vorne noch einiges, hier hinten hab ich nichts verstanden. Wird nicht so wichtig gewesen sein. Einfach nur dem Vordermann am Hinterrad kleben, dann läufts. Plötzlich krachte ein Schuss und der ganze Haufen setzte sich in Bewegung. Das hat richtig gestaubt, husten musste ich…

Das riesen Loch
Zuerst ging es den breiten Weg hoch, oben am Parkplatz vorbei und wieder in den Wald. Jetzt wurde es eng. Man musste sich einfädeln wie auf der Autobahn. Dann sah ich vor mir, wie die meisten Fahrer in einem riesigen Loch verschwanden und dann wieder auftauchten. Einige vor mir fuhren um das Loch herum, das machte ich auch, das schien mir sicherer. So ein riesen Loch! Ob die Veranstalter das extra geschaufelt hatten? Es soll ja genügend verrückte Mountainbiker geben. Da bauen sich welche Rampen, um möglichst weit durch die Luft zu fliegen! Viel Zeit zum Überlegen hatte ich jedoch nicht, denn jetzt standen eine Menge Bäume im Weg, um die man herum kurven musste. Na, ging ganz gut. Und schon waren wir wieder im Ziel. Mir fiel ein Stein vom Herzen: So schlimm war das ja nicht…

Der Matratzendownhill
Dachte ich. Doch da bogen alle vor der Hütte links ab. Fast auf die Mosel zu. Und dann, oh je, standen da eine Menge Leute, die feuerten uns an. Und dann sah ich warum: Steil und steinig ging es nach unten. Zeit zum Überlegen gab es keine, also bin ich einfach gefahren. Klar, vorsichtig. Lebensmüde bin ich nicht. Rechts und links standen Matratzen an den Bäumen, sah komisch aus. Da werden dann die Verletzten aufgebahrt. Volle Konzentration, Junge, lass dich nicht ablenken! Irgendwie kam ich unten an, obwohl noch einige steile Stufen kamen. Was folgte, war auch klar: wieder den Berg hoch. Viele haben mich nicht mehr überholt, wahrscheinlich waren keine mehr hinter mir.

Vorbei geflogen
Jetzt wusste ich, was Sache war. So langsam fühlte ich mich sicherer. Um das Loch, das, wie ich später erfuhr, ein Bombenkrater sein soll, bin ich lieber noch mal drum herum gefahren. Aus Sicherheitsgründen, dachte ich. Aber so sicher war das gar nicht. Man musste aufpassen, dass von links keiner geflogen, oder wie ich es in der nächsten Runde erlebt habe, gestürzt kam. Und Zuschauer standen oft im Weg herum. Saublöd waren die. Die teuflische Abfahrt gelang mir immer besser. Das Publikum hat einen toll angefeuert. Einige vor mir haben sich auch mit einem Juchzer hinab gestürzt. Das schien mir doch etwas zu übertrieben. Die Abfahrt erforderte meine volle Konzentration. Rechts konnte ich einige Leute mit Kameras in der Hand erkennen. die wollten wohl den Schrecken oder die Kaltblütigkeit auf unseren Gesichtern festhalten? Den Schrecken konnten sie bestimmt bei mir ablesen – die Kaltblütigkeit bei denen, die dann ab der dritten Runde auf dieser Abfahrt an uns vorbei fuhren. Besser: flogen. Zwei in einem schwarzweißen, engen Trikot trieben es besonders doll. Ich konnte sie ja nur kurz von hinten sehen. Die standen dann nachher auch auf dem Siegerpodest. Profis in weißen Stützstrümpfen…

Ein Sprung zuviel
Bei der nächsten Runde wollte ich auch mal durch das Loch fahren. Wenn so viele da durch fahren, bring ich das auch. Dachte ich. Mein Vordermann fährt durch, locker. Ich gebe Gas, komme gut unten durch und mit Schwung wieder heraus – mit zuviel Schwung. Ich hebe ab, ein tolles Gefühl. Landung klappt auch noch, doch der Weg läuft zwischen den Bäumen mit den Matratzen durch. Gerade noch kann ich den Lenker herumreißen, schrubbe an einer Matratze vorbei und wackele noch ein bisschen herum, bis ich die Spur wider halten kann. Verflixt, das war knapp, aber das soll ja auch Profis passieren…

Wie viel Runden noch??
So langsam ging mir die Puste aus, die steilen Stücke musste ich schieben. Wie viele Runden noch? Schließlich musste ich meine kostbaren Kräfte einteilen! Oben an der Hütte, am Zieleinlauf, stand zwar ein Sprecher mit Mikrofon. Der sagte auch ab und zu was ins Mikrofon, ich verstand jedoch nichts. Die Musik aus den Boxen war zwar ganz nett, der Sprecher deshalb schlecht zu hören. Mir rauschte das Blut im Kopf. Wie? Drei Runden noch? Oder zwei? Können die keine Schilder hinhalten, wo das drauf steht? Lesen kann doch jeder!
So kaputt war ich inzwischen, dass ich nach dem kleinen Stich im Schotter weg gerutscht und beinahe in die Mosel gefallen bin.

Das Interview
Aber alles hat ein Ende, auch dieses schwierige Rennen. Irgendwann kam ich wieder an der Hütte an und keiner fuhr mehr weiter. Geschafft! Nach Luft schnappend blieb ich stehen, hatte keine Kraft mehr, das Bein übers Rad zu heben. Plötzlich stand der Sprecher vor mir, grinste, hielt mir das Mikrofon hin und fragte mich, wie es denn so gewesen wäre. Gut, brachte ich gerade noch heraus. Er erkannte meine Situation und beließ es dabei.
Ein Kaffee, ein Stück Kuchen und ein Bier brachten meine Drehzahlen wieder in den grünen Bereich. Das zweite Rennen lief an. Ich fuhr mal duschen, den Schluss des Seniorenrennens und die Siegerehrungen wollte ich mir noch ansehen.

Seniorenpower
Als ich mich nach einem kurzen Nickerchen im Auto wieder an der Hütte einfand, waren die Alten dabei sich den Rest zu geben. Obwohl noch zwei Runden zu fahren waren, legten einige vor der Hütte noch einen Spurt hin. Wozu eigentlich? Um ihre Power zu demonstrieren? So seniorisch sahen aber einige gar nicht aus: junge, glatte Gesichter. Und ein paar zerknitterte waren auch dabei. Ah, jetzt glaubte ich es zu erkennen: Es gab zwei Seniorengruppen. Die jungen Alten und die Alten. Das müsste man doch an den Startnummern irgendwie erkennen können. Später sah ich mir einige verlassene Bikes mal an: rot und orange für S1 und S2. Das soll jemand erkennen! Für das nächste Rennen müssen die Schilder mal renoviert werden!

Happy End
Dann fand eine Aktion statt, die ich anfangs nicht begriff und die mir komisch vorkam. Da mussten ne ganze Menge Leute unterwegs Sachen verloren haben. Der Sprecher hielt sie hoch: eine Mütze, ein T-Shirt, sogar von einem Handy war die Rede. Namen wurden aufgerufen, die Verlierer? Sie bekamen ihre Sachen zurück. Plötzlich rief der Sprecher meinen Namen. Aber ich hatte doch nichts verloren! Oder? Verdammt, jetzt wusste ich es: Es war eine Verlosung. Mir wurde eine schöne Mütze überreicht. „7 up – Pro Cycling“ stand drauf. Muss ich mir mal übersetzen lassen. Verlegen und glücklich zog ich mich schnell zurück. Toll, dieser Kup. Da mache ich noch mal mit…
So, nun kennt ihr mich. Dann bis in Wolf! (nm)


EMC-Kolumne Nr. 6
Dreister Diebstahl beim EMC-Rennen in Wolf
Vorsicht Satire!
Zell (nm). Wie die Polizeidienststelle in Zell gestern mitteilte, ereignete sich während des Mountainbikerennen rund um die Burgruine Wolf ein dreister Diebstahl. Es ist noch unklar, ob es sich dabei um Mundraub oder Diebstahl handelt.
Wie der verantwortliche Veranstalter erklärte, wird bei jedem Rennen des Cups (7 Rennen als Serie) eine sogenannte Sprintwertung durchgeführt. Wer bei der ersten Runde als erster durchs Ziel kommt, gewinnt einen Kasten Bitburger Bier. Die Brauerei Bitburger ist einer der Sponsoren der Rennveranstaltung. Der Preis wird jedoch nicht sofort überreicht, sondern das Rennen muss zuerst zu Ende gefahren werden.
Sowohl beim Rennen der Männer als auch beim Rennen der Senioren wird ein Kasten als Preis ausgesetzt. Nach der Siegerehrung blieben die beiden Bierkästen nach Aussagen der Gewinner (Witzack und Scherrer) noch in der Nähe der Ziellinie stehen, weil noch eine Verlosung folgte, bei der die beiden Männer noch mehr zu ergattern hofften.
Den Umstand, dass die versammelten Rennfahrer und das Publikum ihre Aufmerksamkeit dieser Verlosung zuwandten, mussten sich die Diebe zunutze gemacht haben. Die Polizei geht von zwei Tätern aus, weil nach zwar vagen, aber doch übereinstimmenden Aussagen von Zeugen zwei jüngere Männer in der Nähe der beiden Bierkästen gesehen wurden. Beide sollen Radfahrerkleidung getragen haben, in den Farben Weiß und Grau. Wie sich nach der Verlosung herausstellte, fehlten aus einem Kasten zwei Flaschen Bier. Die beiden Gewinner mussten nach der Entdeckung des Verbrechens von Sanitätern behandelt werden. Sie hatten einen leichten Schock erlitten.
Schon am Tag vorher ist der Polizeidiensstelle Zell ein Diebstahl gemeldet worden, der möglicherweise mit dieser Tat in Verbindung steht. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurde auf dem Ruinengelände das Banner gestohlen, das den Zieleinlauf für das Rennen markiert. In ihrer großen Not mussten die Veranstalter in aller Kürze für einen Ersatz sorgen.
Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen oder auch der Veranstalter des EMC.
Anmerkung: Fall 1 ist echt – und lustig. Die beiden Täter hatten das Bier, das sie zusammen mit den Gewinnern eh getrunken hätten, in vorauseilendem Gehorsam entsorgt.
Fall 2 ist echt und bis zur Zeit des Redaktionsschlusses noch nicht aufgeklärt.
Passt also beim nächsten Mal auf euer Bier besser auf!
Euer nm


EMC-Kolumne Nr. 7
Flaschenfrust
Vom pfleglichen Umgang mit Trinkbehältern
Story 1
Es passierte kurz nach dem Start. In den vordersten Reihen. Die EMC-Anti-Terror-Truppe hat scheinbar völlig versagt. Denn es ging eine Bombe hoch. Peng – schoss der Deckel der Trinkflasche des Fahrers M.K. hoch in die Luft. Unerreichbar für den Fahrer. Anhalten war zu dem Zeitpunkt auch nicht ganz sinnvoll. Erschrocken zucken die umliegenden Fahrer zusammen und nehmen sich vor, sich eingehend zu beschweren. Fahrer M.K. indessen macht das Naheliegende: ein langer Schluck aus der Flasche und sie wird unter die Zuschauer entsorgt. Es drängt sich nun die Frage auf, woraus die hochexplosive Mischung in dieser Flasche bestand. Unterwegs spricht er einige höflich an – u.a, mich – und fragt nach einer Flasche. Er soll Glück gehabt haben …
Story 2
Sie hängt mit der ersten zusammen. Fahrer M.P. ist ein netter Kerl und ein MTB-Kumpel. Da er noch auf sein Rennen warten muss und dabei an der Strecke herumsteht, stellt er Fahrer M.K. seine volle (?) Flasche zur Verfügung. Professionelle Übergabe? Erstgenannter und hilfsbereiter Fahrer besorgt sich seinerseits eine neue Flasche und macht sich per Bike über die Strecke auf den Weg in den Zielbereich. Dabei hat er es plötzlich so eilig, dass zwei Dinge passieren: Die ausgeliehene Flasche fliegt beim Trail mit dem heftigen Absatz aus der Halterung
und kullert davon. M.P. hält an, um sich das Teil zurück zu holen. Dabei wird er aber von Zuschauern ermuntert weiterzufahren – denn sie halten ihn nicht für einen Senior (Freut dich das, M.P.?) – sie würden ihm die Flasche in der nächsten Runde überreichen. Der Fahrer dankt und führt beim Aufsteigen noch ein kurzes Selbstgespräch: Muss wohl endlich meinen Halter etwas quetschen…
Story 3
Darin sind zwei Gelbhemden verwickelt. Zu welchem Club gehören sie wohl? Auch die helfen sich immer gegenseitig. Ist das eigentlich bei einem Rennen erlaubt? Fahrer E.H., ein junger, schwarzhaariger Wilder, wirft seine leere Flasche hinterm Zielbereich nicht einfach wie die anderen Jungs einfach auf den Weg, den Leuten vor die Füße. Seinem Temperament entsprechend schleudert er die Flasche von sich. Zuschauer werden nicht getroffen oder verletzt. Sie landet mit Schwung in der anliegenden Weide. Selbige ist durch einen engmaschigen Stacheldrahtzaum eingegrenzt. Seniorenfahrer M.H., zur Hilfeleistung für den Vereinskameraden bereit stehend, muss sich kriechend ins benachbarte Gelände bewegen und die Flasche bergen. Es ist nicht bekannt, ob dabei sein schönes gelbes Trikot zu Schaden kam.
Achtung Fahrer/innen aller Klassen: Der EMC bietet zur nächsten Saison ein professionelles Flaschentraining an. Einmaliger Unkostenbeitrag 5 €. Anmeldung ab sofort!
Na denn, ihr Flaschen! Freut euch…
Euer nm


EMC-Kolumne Nr. 8
Offener Brief an Petrus
Lieber Petrus,
hast Du schon mal einen offenen Brief per Internet bekommen? Nein, ohne Briefumschlag! Da musst Du Deinen Computer anschalten und unter www.eifel-mosel-cup.de nachschauen.
Also, lieber Petrus, in diesem offenen Brief hier geben wir unserem Missfallen bezüglich des Wetters am 12.6.04 deutlich Ausdruck.
Hast Du nicht gewusst, dass an diesem Tag ein wichtiges Rennen des EMC stattfindet, der 5. Lauf in Mehring? Alle haben sich schon so darauf gefreut! Noch bei keinem EMC-Rennen sind die Wellen im Vorfeld so hoch geschlagen. Im Gästebuch (auch unter oben angegebener Internetadresse zu finden!) haben sich die Leute fast überschlagen mit ihren Kommentaren. Manchmal ging der Schlag auch unter die Gürtellinie (Da kannst du mal ein Auge zudrücken!)
Lieber Petrus, hast du nicht beobachtet, welche Mühe sich einige Leute gegeben haben, für die große EMC-Familie ein schönes Fest vorzubereiten. Da war einmal Peter Kruse, den kannst du in seinem grün-weiß gestreiften Hemd und dem weißen Helm im Wald gar nicht übersehen haben. Du musst wissen, das ist ein engagierter Förster und Mountainbiker. Wir wissen nicht, wie viele Stunden er im Wald oberhalb von Mehring verbracht hat, um hier mit eigenen Händen und einer Schaufel (später ersetzt durch einen Rechen) eine wunderbare Mountainbikestrecke anzulegen. Und Udo Kohlhaas, der zweite Macher mit von dieser Partie, den musst Du doch auch gesehen haben. Jeden Tag in den letzten Wochen waren sie an der Strecke und haben daran herum gewerkelt, damit ja alles schön wird…
Und dann, Petrus, am Samstag der Gewitterregen!
Hast du nicht gewusst, dass die Fahrer/innen dafür bezahlen, dass sie auf einer trockenen Strecke durch den Wald jagen können? Und dann so was!
Hat du dir nicht denken können, wie aufgeweicht die Wege sein werden. Mountainbiker können natürlich auch im Regen fahren und auch auf nassen Waldpfaden. Aber sie wollen einen trockenen Spaß!
Lieber Petrus, wir wissen nicht, wie gut Du die Finessen des
Mountainbike-Sports kennst, aber die Leute haben sich schrecklich viele Gedanken machen müssen, welche Reifen sie aufziehen, falls sie überhaupt welche zum Wechseln dabei hatten. Sie bangten vor dem Rennen, ob sie gut durchkommen werden. Das ist eine enorme nervliche Belastung. Besonders bei schlechtem Wetter, für das Du verantwortlich bist!
Hast du gesehen, Petrus, als es dann losging, wie die Jungs und Mädels sich angestrengt haben, wie sie gestürzt sind, Deinem Chef sei Dank, ohne größere Verletzungen, weil auch der Waldboden schön weich war. Sogar die Zuschauer kamen aus dem Rutschen und Fluchen nicht mehr heraus, weil die gut markierten Wege so glitschig waren. Als dann die jungen Wilden, die mittleren Semester und die jungen Alten ihre Runden fuhren, hast du da zugeschaut? Inzwischen war die Strecke so rutschig geworden, dass sie teilweise gesperrt bzw. verkürzt werden musste. Tagelange Arbeiten an „Peters Lustgarten! – umsonst!
Hast du gesehen, wie sie alle gerutscht und geeiert und geschleudert sind? Bei einem hättest Du ruhig wegsehen können: Tobias Witzack hat wahrscheinlich gar nicht gemerkt, dass der Boden nass war, der ist wie immer souverän gefahren, nimm Dir den bitte nicht als Maßstab!
Nur ab und zu hat er auch mal den Fuß ausgeklinkt, um ein wenig zu balancieren.
Die drei Sprecher haben sich alle Mühe gegeben, mit Musik und aufmunternden Worten die Fahrer/innen über die Runden zu locken und zu ziehen. Wie hätte das erst bei schönem Wetter Spaß gemacht!
Hast Du gesehen, Petrus, wie sie dann ins Ziel kamen? Man hätte sie samt ihren Bikes in die Mosel schicken können! Einer wusste nichts mehr zu sagen außer „Oh, Gott!“ Andere mussten das Rennen abbrechen und ihre Enttäuschung mit mehreren Wurstwecken oder Kuchenstücken ausgleichen.
Hat du gewusst, lieber Petrus, dass diese Veranstaltung ein touristisches Highlight des Mehringer Tourismusverbandes sein sollte. Und dann solch ein Wetter. Die Mountainbiker sollten noch alle die Mehringer Weinkirmes genießen und deren Produkte. Aber alle waren nass, durchgefroren und wollten nicht länger bleiben. Sogar die Preise, die seit Neuestem immer am Ende der Veranstaltung ausgelost werden, konnten nur mit Mühe und Not unter die wenigen Verbliebenen losgeschlagen worden.
Die Sonne hat einfach gefehlt!
Natürlich kann man nicht alles haben und die EMC´ ler waren verwöhnt bisher.
Vielleicht kannst Du ja öfter auf die EMC-Internetseite schauen und Dir die nächsten Termine vormerken – zwecks besseren Wetters!
Mit freundlichen Grüßen, nm


EMC-Kolumne Nr. 9
Geräusche in Prüm
Prüm war schon etwas Besonderes. Das ist unter anderem an den Geräuschen zu erkennen, die dieses MTB-Rennen erzeugt hat. Der geneigte Leser schließe die Augen und höre noch einmal… natürlich bitte erst nach dem Lesen! Die Skala reicht von ganz leise bis unverhältnismäßig laut. Die Prümer EMC-Geräusche werden im Folgenden in phonmäßig aufsteigender Reihenfolge beschrieben.
Geräusch 1
Nur ganz wenige kamen in die Lage dieses Geräusch zu hören. Sie standen beieinander und hielten ihre obligatorischen Vor-dem-Rennen-Gespräche ab. Da machte es ganz leise „Pling“. Gewiss kein störendes Geräusch, unauffällig und schwer einzuordnen. Ein Steinchen von einem vorbei rasenden Juniorenfahrer hochgeschleudert und an den Rahmen geprallt? Die Umstehenden registrierten es, wenn überhaupt, nur im Unterbewusstsein. Nur einem schwante etwas und er warf ungläubig einen Blick auf sein Schaltwerk, wandte seine Aufmerksamkeit dann aber wieder der Gruppe zu. Wenige Minuten später stellte sich das Pling als kleine Katastrophe heraus: Es wurde erzeugt durch das Zerspringen der winzigen Feder im Schaltwerk eines Mountainbikes…
Geräusch 2
Es entsteht, wenn ein Mountainbike über einen Lattenrost fährt oder über Holzpaletten. Im Volksmund spricht man auch von „brettern“. Aus Brettern und Latten bestand dann auch ein unheimliches Gerüst, das sich aus der Wiese erhob und das die Prümer Racer überfahren mussten. Das neuartige Geräusch entstand, wenn die Fahrer den ersten Teil mit Schwung nahmen. Im oberen Teil rollten die meisten etwas langsamer dahin, das Geräusch ebbte etwas ab, verstärkte sich dann im dritten Teil wieder. Besonders interessante Geräuschvariante: zwei oder mehrere Fahrer benutzen das Hindernis gleichzeitig…
Geräusch 3
Das tat meistens weh. Den Zuhörern bzw. -schauern und auch den Erzeugern des Geräusches. Je nach Biketyp, Fahrstil und Tempo fielen die erzeugten Laute sehr verschieden aus. Sie entstanden beim Überfahren eines unnatürlichen Hindernisses, das in der Regel nur den sog. Dirtbikern geläufig ist. Solche Hindernisse kommen gehäuft in Städten vor, weshalb das Prümer Rennen hin und wieder auch als Stadtrennen bezeichnet wurde. Die Rede ist von Treppen. Eine doppelte stand in Prüm auf dem Programm.
Das Scheppern der Ketten, die auf dem oft ungeschützten Rahmen aufschlugen, das Stöhnen der gestressten Federgabeln wurde noch gesteigert durch die martialischen Grimassen der Treppenfahrer, die das Gehörte sofort in Gesichtsbewegungen umsetzten. Hin und wieder kam ein Folgegeräusch dazu: ein mehr oder weniger lautes Zischen, das dann für den jeweiligen Fahrer das Aus bedeutete…
Geräusch 4
Es entströmte mehreren schwarzen, auf Stelzen stehen Kästen, gemeinhin Boxen genannt. Es war eindeutig zu laut. Zugegeben, die Songs von „Queen“ kann man nur richtig laut genießen. Aber auf einer Veranstaltung, auf der man mit seinem Nachbarn den aktuellen Stand des laufenden Rennens kommentieren will, kann das sehr störend wirken. Ein großer Vorteil der großzügig eingestellten Lautstärke in Prüm: Auch die in der Halle einsitzenden RTFler fühlten sich als „liebe Radsportfreunde“ deutlich angesprochen. Und Sprecher Udo konnte die gewaltige Leistung der Anlage nutzen, die Racer noch einen Kick schneller die Treppe hinter zu jagen. Was eben beschriebenes Geräusch Nr. 3 erzeugte…


EMC-Kolumne Nr. 10
Audio Interview mit einem Topmanager des EMC
Fahrer aus der letzten Reihe interviewt Topmanager des EMC
(Name bleibt aus technischen Gründen anonym und aus optischen Gründen nicht im WAVE Format!)
Vorsicht, dies ist eine Satire!

Fahrer: xxx, du fährst den Cup mit und bist im Orga-Team aktiv.
Welches Rennen hat dir denn als Fahrer am besten gefallen?
Manager: Prüm, da gab es wenigsten Treppchen für alle.

F : Und als Organisator?
M: Die Veranstaltung in Trier. Das Klo war nicht so weit weg wie auf den anderen Veranstaltungen.

F : Zurück zum Rennen in Trier. Was war das größte organisatorische Problem?
M: Für das Orga-Team kostenlose Parkplätze zu bekommen.

F : Hast du in Trier keine nassen Füße bekommen?
M: Ne, nur kalte.

F : Warum haben die Senioren zur Medaille noch ne dicke Sektpulle bekommen und die anderen Sieger nicht?
M: Na ja, die Jungs haben doch immer den größten Durst.

F: Wie ihr vielleicht gesehen habt, haben wir Fahrer die Duschen in der Gartenschau ganz schön eingefärbt. Was gedenkt ihr dagegen zu tun?
M: Beim nächsten EMC mit Sauwetter müssen sich die Fahrer an der Bikewaschanlage sauber machen.

F: Habt ihr vom Orga-Team keine Angst, dass der EMC vergreist?
M: Nö, da liegen wir ja voll im Trend. Wir sind das Spiegelbild unserer Gesellschaft.

F : Warum fahren so wenige Frauen beim EMC mit?
M: Tja, schwer zu sagen. Vielleicht sind die EMC-Männer nicht attraktiv genug?

F: Wie gefällt dir eigentlich die Webseite des EMC?
M: Gut, gut! Nur bisschen viel Werbung drauf!

F : Hast du Verbesserungsvorschläge für die nächste Saison?
M: Klar, die haben wir alle schon in der Tasche. Auf jeden Fall werden wir allen Siegern Kindersekt in die Hand drücken, der klebt schöner.

F: xxx, fährst du eigentlich lieber technisch oder lieber Waldautobahnen?
M: Ich fahre lieber Bundesautobahn, da kommt man schneller ans Ziel.

F: xxx, hast du auch noch Hobbys?
M: Ja, essen und schlafen.

F: In einem Malk-Interview haben wir gehört, dass Bonnekessel mit Holz heizt.
Wie heizt du denn?
M: Ich heize meist hinterher…

F: Danke, xxx, für dieses ehrliche Interview!
M: hustet.

In eigener Sache
„Klolumnen“ schreiben ist gar keine so einfache Sache. Einige nachdenkliche Stunden sind dabei drauf gegangen. Zum Teil auf dem Mountainbike sitzend…
Das hoch gesteckte Ziel, „uns stets zu hinterfragen“ (Malk). ist wohl nicht immer erreicht worden. Die ein oder andere Kritik wurde auch im persönlichen Gespräch oder per Mail verarbeitet. Herausgekommen sind einige mehr oder weniger witzig-ironische Beiträge, eher Glossen, die den Schlamm meist zwischen den Zeilen heraus verspritzt haben.
Vielen Dank an die Leute, die mir eine Rückmeldung in irgendeiner Form gegeben haben, vielen Dank für die überreichte „spitze Feder“, vielleicht ist für 2005 noch etwas Geist und Tinte übrig. Alles Gute für alle folgenden mountainbikemäßigen Aktivitäten wünscht Euch
Euer nm
PS
Ein persönliches, allgemeines Fazit zur Serie und viele bunte, frech kommentierte Fotos findet ihr wie immer auf nmbiking.de


EMC-Kolumne Nr. 11
Der rote Cola-Sack
Sponsoring ist etwas Großartiges. Nicht nur, dass dadurch überhaupt erst Veranstaltungen im Sport- und Kulturbetrieb möglich werden. Die Spender scheuen auch keine Kosten und vor allem Mühen, ihre „Kunden“ mit ihren Marketingideen auf Trapp zu halten. Ein gutes Beispiel ist der Cola-Sack beim EMC. Mountainbiker haben ja von Natur aus schon besondere Herausforderungen zu bestehen, jetzt kommt zur Eröffnung der EMC-Serie 2005 noch eine weitere dazu: Wozu kann ich den roten Cola-Sack verwenden. Einfallsreichtum und Kreativität der Beschenkten ist gefordert!
Als Bikerucksack wird er wohl noch nicht mal die Quali zum Test der Zeitschrift BIKE schaffen. Aber als Wäschesack könnte er zu gebrauchen sein. Jeder ernsthaft arbeitende Mountainbiker schwitzt bei einem Rennen. Die meisten gehen auch anschließend duschen. Wohin mit der schmutzigen, stinkenden Wäsche? Einfach so in die Sporttasche. Brrr. Nachher stinkt auch die Kappe oder sonstige Utensilien. Also rein in den roten Cola-Beutel. Fest zugezogen bleiben Geruch und Feuchtigkeit lange Zeit unter Verschluss.

Betrachten wir zuerst einmal Material, Beschaffenheit und Details. Ein bisschen erinnert er an – wie wir früher sagten – einen Turnbeutel. Material: Plastik, wasserdicht? Wahrscheinlich. Farbe: Colarot mit Aufdruck (Weiße Flaschen oder sind es Kegel?). Klassische Abmessungen: 40 mal 30 cm. Eine rote doppelte Kordel auf beiden Seiten macht es möglich, den Sack oben zusammenzuziehen und ihn wie einen Rucksack zu tragen. Am Tag seines Erscheinens musste sich noch niemand Gedanken machen: Was mach´ ich mit dem roten Teil, denn der Sack war gefüllt mit gesponsorten Getränken – und schwer. Egal wie man ihn sich umhängt, die Kordel grub sich bissig in die Haut. Aber irgendwann sind die Flaschen leer getrunken und damit ist auch der Beutel leer. Was nun?
Mancher wird seine Wertsachen vielleicht nicht gerne in der Duschkabine lassen und eine Freundin, die darauf aufpasst, ist auch gerade nicht zur Hand. Also: Wertsachen in den Cola-Sack stecken, umhängen und ab unter die Dusche. Wer das dreimal so ausprobiert hat, kann sich beim EMC-Vorstand melden und ihm die Testergebnisse schriftlich mitteilen. W. Malk wird die Ergebnisse bestimmt gerne auf der Homepage veröfffentlichen.
„Testing the Cola Bag!“ Das klingt eigentlich so fetzig, dass es „Digging in the dirt“ ablösen könnte. Und es klingt auch viel sauberer und konstruktiver!
Für die Übermittlung weiterer genialer Verwendungszwecke des Cola-Sackes sind der EMC-Vorstand und natürlich der Sponsor bestimmt aufgeschlossen, wenn nicht sogar dankbar. Vielleicht schreiben sie auch einen Wettbewerb aus…


EMC-Kolumne Nr. 12
Sprecher haben es schwer
Sie müssen lesen können: Zahlen (Startnummern) und Namen (Listen).
Sie müssen zählen können (manchmal bis 8): die Runden.
Sie müssen deutlich sprechen können: durchs Mikrofon.
Sie müssen eine trockene Aussprache haben: Gefahr von Kurzschluss.
Sie müssen während des gesamten Rennens anwesend sein: keine Pinkelpause.
Sie müssen wetterfeste Kleidung tragen: Nicht immer scheint die Sonne.
Sie müssen die Fahrer/innen kennen: am besten mit dem richtigen Namen und vielleicht nicht nur die TOP 3.
Sie sollen aufmunternde Worte für die Racer finden: motivierende Funktion.
Sie sollen die Namen der Sponsoren regelmäßig durchsagen: erst die großen dann die kleinen.
Sie sollen auf die Kaffee- und Kuchentheke hinweisen: Sorge um das leibliche Wohl bekunden.
Sie sollen einen guten Draht zur technischen Leitung haben: Musik einspielen, Übersteuerung vermeiden.
Sie sollen Siegerehrungen durchführen, wobei ihnen lobende Worte einfallen müssen.
Sie sollen Verlosungen durchführen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Zuschauer nicht davonlaufen.

Eine ganz schön lange Liste, eine enorme Anforderung! Jetzt soll es sogar Sprecher bei EMC-Rennen geben, die schießen über diese Zielvorgaben freiwillig und weit hinaus:

Sie organisieren eine Startaufstellung, was verhindert, dass sich Fahrer um die besten Plätze vorne balgen und den Zuschauern ein schlechtes Bild liefern.
Sie haben ständig ein Getränk eines Sponsors in Griffnähe, um gewissen Verpflichtungen nachzukommen und besonders den Kindern zu zeigen, auch Erwachsenen schmeckt dieses Getränk.
Sie motivieren Fahrer, indem sie sie mit falschem Namen ansprechen, was diese anspornt und zur Widerrede herausfordert.
Sie geben Fahrern ungefragt Tipps, wie sie mit technischen Problemen fertig werden können.
Sie sprechen sogar per Mikrofon in provokanter Weise anwesende Zuschauer (z.B. Kolumnisten und Väter) an und geben diesen damit einen Anlass…
Sie begrüßen an der Waschanlage wartende Fahrer in ihrem Heimatdialekt (Saarländisch), um ihnen im fremden (Bundes) Land einen gewissen Grad an Heimeligkeit zu verschaffen.
Die beschriebenen, bei einem MTB-Rennen gemachten Beobachtungen sind weder frei erfunden noch zeigen sie Ähnlichkeiten mit lebenden Sprechern.
Vielleicht kann der EMC auf seiner Website am Ende der Serie eine Online-Wahl des Mister „Rennsprechers“ durchführen – einfach klicken!
Viel Spaß – Euer nm


EMC-Kolumne Nr. 13
Willkommen in Plattfeld
Eine neue Erkenntnis macht sich seit Laufeld breit: Entscheidend für einen guten Platz in einem EMC-Rennen ist nicht mehr die erbrachte Leistung in Form von Kondition und Geschicklichkeit. Plattfußsicherheit ist das alles entscheidende Kriterium. Bzw.: Wie komme ich trotzdem noch ziemlich gut ins Ziel?
Die Fahrer in Plattfeld haben gezeigt, dass es da eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten gibt:
M 1: aufgeben, Rad in die Büsche feuern
M 2: konventioneller Schlauchwechsel, großer Zeitverlust
M 3: Radwechsel an einem selbst installierten Depot, evtl. lange Schiebepassage
M 4: Radtausch: keine Nachteile (?)

Es scheint ein heiß gewordenes Thema zu sein. Sogar Webmaster M. griff selbst zur Tastatur um kolumnemäßig seine Eindrücke und Befürchtungen bekannt zu machen. Eine Reaktion auf die Wellen, die im Gästebuch hochschlagen? Von tippgeber bis bonne geben alle ihren Senf dazu. Von Skandal bis Kameradschaft werden alle Register der Meinungsvielfalt gezogen.
Zurück zu den Plattfüßen. Die haben sich die Biker bei den Orthopäden ausgeliehen. Die sagen: Platt- oder Senkfüße sind zivilisationsbedingt. Aha! Das bedeutet wohl: selbstgemacht. Also doch technisches Unvermögen bei den betroffenen Fahrern? Eine Menge Fahrer aus der Top Ten Region aller Altersklassen müssen sich dann wohl an die Nase fassen – von Witzack bis … Oder sagen wir doch lieber: einfach Pech!? Manche hat es zwei Jahre hintereinander in Plattfeld die Luft und den guten Platz gekostet. Zufall? Oder stecken hier irgendwelche Machenschaften dahinter? Die rheinlandpfälzische Reifen-Mafia? Wahrscheinlich eher als irgendeine Radmafia!
Im Ernst: Eine taugliche Lösung muss gefunden werden. Ideen gibt es genug. Beliebig- und/oder Nettigkeit kann es nicht sein.
Im Spaß: Sachdienliche Hinweise oder noch verrücktere Theorien nimmt der EMC-Vorstand gern entgegen. Demnächst – stand in der BIKE – kommt der unkaputtbare Vollgummireifen auf den Markt. Warten wir die Tests ab…


EMC-Kolumne 14: EMC rustikal
Schon von weitem begrüßt uns ein gelbes Banner: Krumpernfest. Oh verflixt, haben wir da ein Datum verwechselt? Ein paar Mountainbiker fahren zwar zu noch früher Stunde hier herum, aber die Bekonder sind ja schließlich ein rühriges Völkchen. Aber da ertönt auch schon die bekannte sonore Stimme von Udo H., dem EMC-Sprecher. (Gibt es den Titel schon?)
Wir sind also doch richtig. Eine Menge ganz junger Biker und Bikerinnen mit hochroten Köpfen, zu großen Helmen, zu großen Bikes, in Turnschuhen und Jeans – aber mit ganz großer Begeisterung – stürzen sich durch den kurvigen Parcours. Die Bekonder um C. P. scheinen auch dieses Krumpernfest zu organisieren. So haben sie schon mal ein paar Teile aufgebaut: ein oller Traktor, eine uralte Kartoffelkochoderbratmaschine (?), ein paar Heuballen. Das sieht alles recht ländlich – rustikal aus. Damit ein MTB-Parcours draus wird, müssen die Kids mittels Planken oben über den Kartoffelwagen fahren. Recht steil für Kleinen. Die Eltern gucken ängstlich zu.
Inzwischen sind die beiden Hauptdompteure der Veranstaltung, U. und C., zu voller Form aufgelaufen. Ersatzteile werden für Pechvögel mit Materialschäden per Durchsage organisiert. Immer zu Stelle: die gelben Engel von N´weiler – vielleicht Sonderpreis am Ende des Cups verleihen!) Absperrungen werden beiseite geräumt, einen spontanen Sonderpreis gibt es auch für einen U 15 – Fahrer, der die letzte Runde komplett schiebt. Die Zuschauer und wartenden Teilnehmer werden nicht vergessen, die eine Gruppe und die andere Persönlichkeit werden per Durchsage begrüßt. Ein Steppke, der aus Undedacht über die Strecke rannte, bekommt seine Lektion – und seine Streicheleinheit über den Kopf.
Der Urwald hinterm Zielbereich war vom Veranstalter fleißig zur Freude der Racer ausgebaut worden: noch ein paar Kehren und Hügelchen mehr. (Haben die auch einen P. Kruse?).
Die Rennen? Ja, die laufen mit gewohnter Präzision ab. Während die Top-Fahrer wie Witzak und Helmig sich bei der DM abmühen (und auch dort Erfolg haben), können die ewig Zweitplatzierten (wie Fischer) das höchste Treppchen erreichen. Dumm nur, dass die Senioren bei der DM schon samstags dran waren. Da war dann in Bekond kein erster Platz frei…


EMC-Kolumne 15: Gewitter über Prüm
Erst mal abwarten, was die Jungs (und seltener mal Mädels) im Gästebuch schreiben…
Am ersten Tag nach dem Prümer Rennen: die Ruhe vor dem Sturm. Dann brach das Gewitter los – ähnlich wie in Laufeld. So ein Gästebuch kann ein sehr konstruktives Mittel der Kommunikation sein. Demokratisch und frei. Anonyme Einträge sollten nicht zugelassen werden. Jeder schreibt, was er denkt (und steht dazu). Beschimpfungen liest man gottlob keine, die EMCler sind disziplinierte Menschen. Aber durchaus aufmerksame und kritische. Dass es von Jahr zu Jahr bei den EMC – Veranstaltungen interessanter und sicherer wird, liegt auch an kritischen Beiträgen der Gästebuchschreiber. Die Veranstalter wissen, was von ihnen erwartet wird und tun ihr Bestes – was aber nicht immer das Beste ist. Ver-Besserungen sind meist möglich, auch in Prüm. Sicherheitsstandards müssen eingehalten werden. Kein Grund die Werbebanner enttäuscht hängen zu lassen. Wir alle wissen, wie viel Arbeit hinter einer solchen Veranstaltung steckt – und honorieren es.
Ja, Prüm hat sein besonderes Flair. Viel Country (CC) ist hier nicht zu finden, eher Teer, Sportplätze und Schulhöfe. Das hat was Eigenes. Das muss nicht jedem gefallen. Bei sieben Läufen ist Abwechslung schon sinnvoll.
Die Strecke ist relativ flach und vor allem eng. Wichtig also ist die Startaufstellung. Hindernisse in der Startbahn und eine willkürliche Startaufstellung sind für die besseren Fahrer ein echtes Handikap. Die Schnellen turnen hinten herum und müssen oft lange auf ihre Chance warten. In Prüm ist die Musik meist laut und die Kommunikation schwierig. Zwischen den Zuschauern, aber auch die Fahrer haben ihre Not. Die Sprintwertung wird für die zweite Runde angekündigt – und den Kasten bekommt der Schnellste der ersten Runde.
Die MHK soll fünfzig Minuten fahren und sie fahren eine Stunde. Die Runden werden nicht angezeigt, manchmal angesagt – und die vorletzte zweimal gezählt.
Die Fahrer sind verwirrt – und die Fahrer sind sauer.
Wo warst du, Udo?
Allen geschädigten und verletzten Fahrern und Veranstaltern: gute Besserung
Euer nm


EMC-Kolumne 16: Fotografen haben es schwer
(Vorsicht: teilweise mit satirischen Zügen!)

Der Mann mit der Kamera ist zum Überrollen freigegeben

Wo waren die Plastiküberschuhe?
Wenn wir schon exzellente Öffentlichkeitsarbeit für den EMC weltweit leisten, kann Mann/Frau Fotograf auch etwas erwarten. Bei einem derartig schlammigen Gelände, schon der Sportplatz war größtenteils ein Brei, wären ein Paar Plastiküberschuhe doch das Mindeste gewesen, was man uns zur Verfügung hätte stellen können! Vielleicht wären wir damit noch mehr durch den Wald geschlittert als so schon, aber unsere teuren Sportschuhe hätten nicht derart gelitten. Wir hätten uns am Schluss einfach in die Reihe der Mountainbiker gestellt und die hilfsbereite Feuerwehr wäre uns mit ihrem dicken Strahl kurz über die Schutzschuhe gefahren.

Ein Geschenk: die Wurzeln
Zugegeben: Die Plätze, an denen wir uns während der Rennen tummelten, waren sehr geeignet, um gute Fotos zu schießen. Manchmal war es zwar etwas eng und laut, ob der vielen Zuschauer, aber wir wollen ja auch Stimmungen einfangen. Ganz toll: die Stelle oberhalb der so genannten „Affenschaukel“ bot uns Aktion pur. Den Namen mussten wir uns selbst erlauschen, es gab auch keine fertigen Papers für Presse und Fotografen! Da kamen sie von oben herunter geschlittert, blieben kurz im Schlamm stecken und verbissen rutschen sie weiter. Ein kleiner Schwenk um 180 Grad und wir hatten sie schon wieder vor der Linse. Diesmal kamen die Bedauernswerten von unten der Berg hinauf. Entweder im oder neben dem Sattel. Ideal um die Selbstüberwindung, den Schmerz oder auch den eisernen Willen zum Sieg in den Gesichtern digital abzulichten. Besonders die Wurzeln an dieser Schlüsselstelle waren ein Geschenk für uns Fotografen…

Fotograf stürzt, Fahrer flüchtet

Fotografen leben gefährlich
Nichtsdestotrotz, hoffentlich sind die EMC-Fahrer gut versichert! Eine digitale Spiegelreflex ist nicht so ganz billig. Als professionell Ambitionierte sind wir natürlich nah dran am Geschehen. Wir sind dort, wo der Schlamm spritzt – obwohl der in Bekond so trocken war, dass er nur an Schuhen und Reifen geklumpt hat. Die Fahrer sehen uns (meistens) und sind auch scharf drauf fotografiert zu werden. Da grenzt es schon an Unverschämtheit bis Körperverletzung, wenn Fahrer so dicht an uns vorbei fahren, dass wir hinterrücks über einen Baumstamm stürzen und unsere teuren Gerätschaften im Unterholz verschwinden. Der tätliche Angriff konnte von Kollegen dokumentiert werden!
Aber auch Zuschauer oder Betreuer, die in ihrem Übereifer einem am Boden kauernden Fotografen einfach nicht sehen (wollen), haben schon so manchen Schaden angerichtet! Von Vorteil ist es auch, wenn Fotografen einen gemäßigten Umfang mit sich herum tragen, also recht dünn sind. So konnte ich selber von Glück sagen, dass meine Statur und der nachgiebige Zaun am Sportplatz es verhinderten, dass mich die heranrasenden Fahrer nicht aufgespießt haben. Fotos vom Start müssen aber sein. Wie gesagt, je näher dran…

Einer hängt im Gesträuch – einer „verblutet“

Die Sensationslust bedienen?
Wir können zwar lamentieren über das schlechte Wetter und die damit verbundenen Unbequemlichkeiten, doch eines beschert es uns: Situationen, fast so schlimm-schön wie bei den fernsehgewaltigen Naturkatastrophen, Situationen, die Menschen in Grenzsituationen bringen. Wir sind dabei und lichten alles ab, was das Publikum nur irgendwie aufregend findet. Ja, bitte! Wir bedienen nur den Markt! Oder – wenn gerade eine Minute lang kein Racer kommt, kann man ja mal nachdenken – beeinflussen die Fotografen mit ihrenFotos nicht eher den Geschmack des Publikums? Muss der schwere Sturz festgehalten werden, das schmerzverzerrte Gesicht des Unglücklichen? Was will ich mit solchen Fotos erreichen? Die EMC-Website würde ihre Seitenaufrufe steigern, die Sponsoren würden dem Malk die (Klo)Tür einrennen…
Vielleicht tauchen solche Paparazzis irgendwann mal beim EMC auf… Diejenigen, die sich zur Zeit bei den Rennen tummeln, sind wahrscheinlich zum Teil einfach zu langsam und moralisch zu sauber, um sich auf diese Sichtweise einzulassen. Ein Foto von einem Sturz gibt es nur, wenn der Fahrer anschließend lachend weiter fährt und sich freut, dass sein Helm zum wiederholten Mal gute Dienste geleistet hat.

Artenvielfalt beim EMC
Der informierte und gebildete Leser weiß es: Fotografen sind so verschieden wie die Fotos, die sie schießen. Es gibt harmlose, skrupellose, Stümper, Profis, Ambitionierte, Naive… Sie schlagen sich alle mit ihrer Technik herum (wie die Mountainbiker…) und vielleicht auch mit ihrem Gewissen (siehe Kaptel Sensationslust). Nicht immer sind die Fotografen auch als solche zu erkennen. Es sei denn, ein wahrhaftiger Profi ist mal für eine Viertelstunde anwesend. Den erkennen alle: Er hat mindestens drei dicke Kameras samt Taschen umhängen, bewegt sich deshalb gebeugt und hinterlässt meist einen gestressten Eindruck. Der Vater, der den Sohn hundertmal ablichtet, bedient auch schon eine bessere Kamera, mindestens Spiegelreflex digital. Er fühlt sich als Semi-Profi. Die Freundin des Racers X packt verschämt ihre kleine Digitale aus – so lange kennen sie sich ja noch nicht. Bei vielen tut es auch das Handy…

Schon ein Tag nach dem Rennen tauchen die Hinweise im Gästebuch des EMC auf: Habe schon mal paar bilder auf meiner seite – Hallo zusammen, habe soeben über 450 Foto´s vom Rennen in Bekond Online gestellt – HUHU!! Bei mir auf der HB sind Bilder vom Hauptrennen Hobby un Lizenz online!! (Originalton)

So, Leute, jetzt hängt euch gefälligst ins Netz und schaut euch alle 1437 Fotos an…
Euer nm

ps Der Fahrer, der den Fotografen in Schwierigkeiten brachte, hat sich geoutet und glaubwürdig versichert, dass der „Angriff“ weder tätlich noch absichtlich gewesen war.


EMC-Kolumne Nr. 17: Entengeschnatter

Die Thalfanger Ente Marta schreibt einen Brief an ihre Cousine Betty
Schnatter, schnatter! Sei gegrüßt liebe Betty!
Unbedingt muss ich dir berichten, was letzten Sonntag an unserem Weiher los war. Schon im letzten Jahr hatte dieser Mountainbikeverein viele hundert Leute hierher gelockt und sie dann in der Gegend herum fahren lassen. Das war schon heikel für uns. Wir Enten sind ja einiges gewöhnt, was Menschen betrifft: Dummheit, Arroganz, Blindheit… Aber unterhaltsam war es auch.
Diesmal hatten wir kaum Ruhe. Sie sind den ganzen Tag um unseren Teich herum gerast. Erst die jungen Biker, sogar Mädchen und Frauen machen dabei mit. Die sitzen zwar manchmal etwas seltsam auf dem Rad, aber fahren können sie auch. Am wildesten ging es aber bei den beiden so genannten letzen Rennen zu. Du bekommst hier jedes Wort mit, denn ein Mensch, der oben am Sandkasten steht, plärrt ständig in ein Mikrofon, damit wirklich jeder in Thalfang alles mitbekommt. Dieser Sprecher kündigte dann beim so genannten Lizenzrennen eine Sensation an: Da würde ein ganz junger Rennfahrer die alten Hasen heute das Fürchten lehren. Na ja, dachte ich, das schau ich mir mal an. So ein wenig weiß ich inzwischen, wie es beim Mountainbiken zugeht. Und tatsächlich: Der junge Kerl führte tatsächlich das Feld an. Doch als sie zum zweiten Mal bei uns am Teich vorbei kamen, fuhren andere an der Spitze. Was mich nicht gestört hat, der Junge hat seine Karriere noch vor sich. Zu schnell groß werden ist auch nicht gut. Das wissen sogar wir Enten.
Eigentlich war es ganz interessant zu beobachten, wie sich die Abstände zwischen den Rad fahrenden Menschen immer mehr vergrößerten. Manche wurden sogar überrundet… Lustig ist es auch, sich ihre knallroten Köpfe zu betrachten. Manchmal bin ich ziemlich nahe herangeschwommen, um mir das anzusehen.
Oh ja, leider ist auch was Schlimmes passiert. Gustav, du kennst ihn ja, marschierte einmal mit zwei seiner Kumpels in Richtung Teich. Die drei sind ganz Coole. Und schließlich ist es unser Terrain. Also trotteten sie gelassen über den Weg, aber von der Brücke her kamen einige Biker angerast. Vor Schreck blieb mir das Quak im Hals stecken. Gustavs Kumpels schafften es gerade noch, doch ihn erwischte der vorderste Fahrer am Hinterteil – und fuhr Gustav über den Schwanz. Das sah schlimm aus, die Federn flogen. Die Verrückten auf den Rädern haben nichts bemerkt oder wollten nichts bemerken. Mit ein paar anderen haben wir Gustav dann schnell in Sicherheit gebracht. Es wird einige Zeit dauern, bis die Federn wieder nachgewachsen sind. Ich hoffe, die von diesem Erbeskopfverein sind gut versichert… Wir werden ihnen einigen Ärger machen.
Toll war aber die Musik, die den ganzen Tag lief. Du weißt ja, wie ich auf Metal stehe. Wenn sonst hier Feste stattfinden, lassen sie meist diese grauenhafte Volksmusik laufen.
Als dann die Erwachsenen mit ihren Spielen endlich fertig waren, haben sie tatsächlich noch die ganz Kleinen auf ihren ganz kleinen Rädern rund um den Teich geschickt. Die sollen sich wohl früh genug an diese Art von Vergnügen gewöhnen. Sie sind dann eine Proberunde gefahren, alle Kleinen mit tollen bunten Helmen auf dem Kopf, nur einer, der vorgefahren ist, ein Erwachsener, hatte keinen auf. Das fand ich doch sehr merkwürdig. Wenn erziehen, dann aber richtig…
Im Herbst machen die Thalfanger noch so eine Veranstaltung, die diskutieren und planen sie jetzt schon. Wenn du Lust hast, kannst du ja vorbei kommen und dir den Spuk selber mal ansehen.
Viele Grüße
Deine Marta


EMC-Kolumne Nr. 18: EMC im Samariterrausch?
Tue Gutes und rede davon!
Diesen Leitspruch haben sich inzwischen viele große Unternehmen in der Wirtschaft zueigen gemacht. Sie helfen spektakulär und können es als Werbungskosten verbuchen. Dass Helfen auch im Kleinen funktioniert und ganz uneigennützig, kann in diesem Jahr beim EMC beobachtet werden. Die Spendenwelle für den kleinen Denis ist erst angerollt und die Benefizveranstaltung der Mehringer Mountainbiker wird bestimmt ein Erfolg. Engagement, Anteilnahme und Spendenlaune sind in unserer materialistisch orientierten Gesellschaft als bemerkenswert zu beschreiben. Eine andere sozial orientierte Aktivität auf EMC-Veranstaltungen ist beim Publikum und den Teilnehmern eher unbemerkt geblieben:
EMC` ler trinken Transfair-Kaffee
Angeregt von außen, organisiert von W.M. und angeboten von den Kuchenteams der jeweiligen Vereine tranken die EMC´ler in diesem Jahr (und teilweise auch schon im letzten) eine andere Art von Kaffee, nämlich Transfair Kaffee. Ein Kaffee des guten Gewissens. Denn: Noch nie war Kaffee so billig. Als Verbraucher können wir uns darüber freuen. Als Arbeitnehmer auch: Heute müssen wir im Durchschnitt neunmal weniger arbeiten als vor rund 20 Jahren, um uns ein Pfund Kaffee aus dem Supermarkt leisten zu können (1977: 1,5 Stunden, heute: 10 Minuten). Bei dieser Entwicklung werden die Kaffeebauern in den Ländern des Südens arm. Obwohl sie immer mehr arbeiten, verdienen sie heute viermal weniger als vor 20 Jahren. Viele müssen aufgeben, ziehen in die Städte und vergrößern dort das Heer der Arbeitslosen. Zudem sind im gleichen Zeitraum all jene Industriegüter teurer geworden, die wir in die Länder des Südens verkaufen. So lebt ein Teil der Welt auf Kosten des anderen. Diesen „unfairen“ Zustand zumindest ein wenig ändern können Kaffeetrinker. Die Börsenpreise für Rohkaffee sind seit Jahren instabil und sehr niedrig. Der Faire Handel garantiert hingegen einen Mindestpreis. Unnötiger Zwischenhandel wird vermieden. Zusätzlich fördert der Faire Handel soziale Arbeitsbedingungen und nachhaltige Entwicklungsprozesse, gewährt Aufschläge für kontrolliert biologischen Anbau und Vorfinanzierung der Ernte, berät die Partnerorganisationen in Qualitätsverbesserung und ermöglicht langfristige Handelsbeziehungen. Der Faire Handel mit dem Gütesiegel TRANS FAIR bietet inzwischen 500.000 Kaffeepflanzern in 19 Ländern des Südens eine hoffnungsvolle Alternative.
Beim EMC gibt es GEPA-Kaffee. Diese Handelsorganisation wird zum großen Teil von Misereor und „Brot für die Welt“ getragen. Transfair-Kaffee kann man auch zu Hause kaufen und trinken. Ein drittes Beispiel für soziales Engagement mit und auf dem Mountainbike:
Bike Aid Racing Team beim EMC
Fahrer aus dem Saarland, die schon lange beim EMC ihre Runden drehen, treten in diesem Jahr in einem neuen Team an: BIKE AID. Bereits im letzten Jahr war BIKE-AID im Saarland erfolgreich. Ein Biker sammelt übers Jahr Höhenmeter für ein Unternehmen, welches 1 Cent pro gefahrenen Höhenmeter am Jahresende, direkt und gegen Spendenquittung, an eine gemeinnützige, wohltätige Einrichtung spendet. Mountainbiker spenden auch selbst oder suchen weitere Sponsoren. In 2005 kamen auf diese Weise über 7000 € zusammen. Die Spenden gingen an die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland e.V.
BIKE-AID ist eine private Initiative von Eric Haus, einem Arzt und Unternehmer aus Siersburg, die sich das Ziel gesetzt hat, Sportler und Sponsoren als Spendenteam zusammen zu führen und kleinere und regionale Hilfsorganisationen zu unterstützen.
In dieser Radsportsaison ist Bike Aid mit einem eigenen Racing Team auf den Renn- und Marathonstrecken unserer Region, aber auch deutschlandweit, unterwegs. In ihren weiß-blau-grünen Trikots, die sie selbst bezahlen, wollen sie Sponsoren anlocken, um weitere kleine Projekte zu unterstützen.

Mountainbiken kann mehr sein…
auf dass es noch lange so bleibt, grüßt euch
euer nm