Januar 2003

Tag: Fr, 31.01.03
Strecke: Schloss Münchweiler
Dauer/Länge: 1 Std
Fahrer/innen: allein
Schloss Münchweiler
An diesem schönen Nachmittag geht es durch: die blendende Sonne, die schneidende Luft, zugefrorene Pfützen, frierenden Wald, leicht verschneite Felder, eine Schlossallee, ein Tor zu einem Schloss ...
Schloss Münchweiler: Im Saarland einmalige Anlage aus Schloss und Wirtschaftsgebäuden
(z.T. verfallen) teils privat, teils kommerziell genutzt. 1752 vom Reichsfreiherrn Zandt von Merl erbaut und zusammen mit der zweiten Ehefrau (geb. Freiin von Hagen, Lebach) bis ca. 1763 um die Giebelfronten ergänzt. Schlosspark nur noch in Rudimenten erhalten. 1794 von französischen Revolutionstruppen besetzt, 1801 von der Familie unter erheblichen Opfern zurück gekauft. Zwischen 1860 und 1886 im Nord- und besonders im Südflügel erweitert. Erbauerfamilie im Mannesstamm erloschen. 1932, durch Verkauf von 80% des Landbesitzes, Entstehung des Ortes Münchweiler. (Text auf einer Tafel am Eingang des Schlosses)

Tag: Di, 28.01.03
Strecke: Lebach
Die Brille tropft
In dieser Woche heißt es bei uns: ausruhen, regenerieren. Das tolle Wetter genieße ich trotzdem jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit (oder wie heißt das bei einem Beamten??). Gewohnheitsmäßig wird immer eine Brille angezogen, doch die letzten beiden Tage konnte ich sie wirklich nicht lange anbehalten. Nicht dass der angestrengte Schweiß aus der Jacke hoch auf die Brille gezogen wäre! Es war auch nicht der Angstschweiß, weil die Polizei mich anhalten und mahnen könnte wegen fehlender Reflektoren an den Laufrädern.
Es ist der verflixte Nebel oder auch ein Sprühregen, der morgens innerhalb weniger Minuten die Brille zusetzt. Jetzt ist es noch dunkler auf der Straße. Aber dann funkelt es plötzlich so schön, wenn ein Auto entgegenkommt... Anfangs probiere ich mir zu helfen, indem ich die Brille ein bisschen runterschiebe, um drüber hinweg linsen zu können. Auch keine Lösung. So muss sie denn in die Tasche wandern - und die Fahrt wird mit zusammengekniffenen Augen fortgesetzt. Kein Wunder, dass sich da die Fältchen im Gesicht so schnell vermehren...

Tag: So, 26.01.03
Strecke: Litermont
Dauer/Länge: 3 Std
Fahrer/innen: Mit Uwe, Klaus, Benjamin und Jonas
Abenteuer im Nebelland

Der Aufbruch fand in aller Frühe und Heimlichkeit statt. Sie verließen die Herberge und das Dorf so unauffällig, wie sie gekommen waren. Ein Tag voller Ungewissheit lag vor ihnen. Dick und unheimlich wallten die Nebel aus den Tälern hoch. Sie schlugen die Kragen ihrer Jacken hoch, klopften den Gäulen ermunternd auf den Hals und stellten sich
den Gefahren, die schon auf sie warten sollten.
Am Litermont waren die Nebel so undurchdringlich, dass sie kaum den Weg erkennen konnten. Plötzlich fiel an einer kleinen Kapelle der Pfad, den sie gefunden hatten, steil nach unten ab und durch eine kleine, aber gefährliche Furt gelangten sie immer tiefer in den Wald hinein. Da hörten sie auf einmal von weitem ein seltsames Geräusch: ein Brodeln und Zischen. Vorsichtig setzen sie ihren Weg fort. Es wurde immer deutlicher und unheimlicher, das Brodeln. Da sahen sie auch schon den Ort seiner Entstehung. "Klingenborn" stand auf einem uralten Gemäuer zu lesen. Eine alte Brunnenanlage? Zwei erkundeten den Platz, mussten aber schnell die Flucht ergreifen, als gefährlich aussehende und grässlich riechende blaue Dämpfe aus einem Schacht aufstiegen.
Auf dem Weg hoch zum Berg Litermont erfasste die Gefährten das nächste Entsetzen. Riesen mussten das gewesen sein, die hier oben eine uralte Eiche aus dem Boden gerissen und in Stücke geschlagen hatten. Aus welchem Grunde bloß. Da machten sie, dass sie schnell weiter kamen. Unterhalb des Litermont tauchten bald gespenstische Gestalten aus dem Nebel auf. Doch bald erkannten sie: es waren Felsen. Sie mussten an den Grauen Felsen, wie sie im Volksmund hießen, schnell vorbei, denn auf Pferde sollen sie keine gute Ausstrahlung haben. Doch da war es schon zu spät: bei zwei Reitern gingen die Gäule durch, sie bäumten sich vor Schreck hoch auf und hätten bald ihre Reiter abgeworfen, die sich aber geschickt im Sattel halten konnten.
Als sich die Pferde wieder beruhigt und sie die Felsengruppe hinter sich gelassen hatten, stießen sie auf eine am Wegesrand liegen gebliebene Kutsche. Das wäre das richtige Gefährt, um ihren Weg

fortzusetzen und ihren geheimen Auftrag zu erfüllen. Vier Pferde wurden vorne eingespannt und los... Aber die Kutsche rührte sich nicht von der Stelle! War sie verhext? Erst als einer der Fünfe sich auf den Kutschbock schwang und mit einem kräftigen Zauberspruch (oder war es ein Fluch?) die Pferde antrieb, da setze sich das Gefährt in Bewegung. Machtvoll griffen die Gäule aus und bald schon waren die Fünfe im Nebel verschwunden...

Tag: Sa, 25.01.03
Strecke: Großer Horst, Hoxfelsen, Auschet
Dauer/Länge: 2 Std + 1 Std. Laufen
Fahrer/innen: allein
Wettlauf mit der untergehenden Sonne
Eigentlich sollte es ein gemütlicher Feierabendtripp werden, aber da kam die Sonne dazwischen. Sie war so voll und so satt und so rotgolden, dass ich unbedingt ein paar Fotos machen wollte. Als ich mich dazu entschließe, fahre ich gerade vom Horst runter nach Limbach. Um noch etwas von der güldenen Sonne zu sehen, muss ich also wieder irgendwo rauf. Bleibt nur Auschet. Anfangs ganz locker. Die Sonne wird es nicht so eilig haben. Da steht aber plötzlich rechts am Hang eine Herde Schafe, auch ein schönes Motiv. Oh, ein komisches Signal von der Kamera! Speicher voll. Also schnell rumfummeln und ein paar Bilder löschen. Aber die Sonne wartet nicht, sie macht Feierabend. Jetzt muss ich mich sputen. Geht ganz einfach: der Boden ist inzwischen hier oben schön matschig und saugt sich so richtig am Reifen fest. Puh, steil wird es auch noch, die Sonne sehe ich nicht mehr. Endlich oben auf Auschet: da will sie sich gerade hinter der Oppener Kuppe in ihr Bettchen legen. Schnell die Kamera zücken. Eh, was ist das? Akku leer!! Kameratäschchen aufreißen, Ersatzakku rausfingern, alten raus, neuen rein, Sonne bleib noch, Kamera wieder starten. Jetzt ist er im Kasten, der Sonnenuntergang überm Lückner.
Eigentlich sollte die Geschichte heute heißen: Die grünen Bänke. Ja, wer weiß, wo sie stehen??

Tag: Fr, 24.01.03
Strecke: Hoxberg, Körprich, Hüttersdorf
Dauer/Länge: 2 Std
Fahrer/innen: allein
Noch nichts zu lachen gehabt heute? Einen tollen Radfahrerwitz hat eine Schülerin für unser Online Magazin Klixxer ausgegraben: Ein Biker fährt mit dem Rad zur Arbeit und stellt es vor der Tür unverschlossen ab. Als Sicherheit dient ein Zettel: Stehlen zwecklos! gez. James Bond. Eines Tages ist das Rad jedoch verschwunden. Der Zettel ist ergänzt worden: Verfolgen zwecklos! gez. Jan Ulrich

Tag: Di, 21.01.03
Strecke: nach Lebach
Rainman
Auch das ist Mountainbikeralltag im Winter: Es regnet, schon frühmorgens. Das erleichtert das Anfahren bekanntlich ganz erheblich! Morgens ist die Zeit wie immer knapp. Jetzt muss schnell überlegt werden: Was ziehe ich an? Regenshose von Gore ist klar. Regenjacke mit Kapuze ist auch klar. Mit den Schuhen ist es schon schwieriger. Bei leichterem Regen entscheide ich mich meist für wasserdichte Socken, dann werden die Schuhe schön durchweicht. Regnet es (voraussichtlich) stärker, kommen die Überschuhe über die Winterstiefel. Die Drüberzieherei ist etwas fummelig und damit lästig, umso mehr Spaß macht später das Ausziehen der nassen und verdreckten Überschuhe. Da kann man - wenn man es drauf anlegt - das traurigste Büro, Bad oder Lehrerzimmer verschönern. Ein bisschen Natur und Frische muss in solch stickigen Räumen ab und an mal sein.
Im Winter sind wasser- und winddichte Handschuhe ganz praktisch. Wenn sie denn noch dicht sind. Bei täglicher Nutzung sind bestimmte Stellen ganz schnell druchgescheuert und das Wasser sucht sich seinen Weg. Die beiden Zeigefinger sind besonders gefährdete Gesellen. Die sind so unruhig und werden schnell undicht.
Endlich im Warmen aus- und umgezogen, heißt es: ein Plätzchen zum Trocknen für die nassen Teile finden. Ein paar laufende Meter Heizung müssen schon zur Verfügung stehen. Inzwischen halte ich Abstand von den Klamotten der Kollegen und -innen. Da hab ich doch einmal in meinem Naturburschenunverstand meine nasse Jacke schön ordentlich auf einem Bügel an der normalen Garderobe aufgehängt - und eine Kollegin ihre Jacke etwas in die Nähe der meinigen. Die beiden bekamen Kontakt... Und die Jackenträgerin war dann doch etwas ungehalten über den Regenjackenträger, der seine nasse zu den unschuldigen trockenen gehängt hat...


Tag: So, 19.01.03
Strecke: Bardenbach, Ruine Dagstuhl, Lockweiler
Dauer/Länge: 2,5 Std + 1 Runde Laufen
Fahrer/innen: mit Uwe, Klaus, Jonas und Benjamin
Der dunstigen Sonne entgegen
Wir haben es gut: Wir starten unsere Touren von der Haustüre aus. Die meisten zumindest. Sonntags kommt Uwe unten aus unserem Dorf zu uns raufgepustet, dann ist ihm schon warm. Klaus hat die weiteste Anfahrt: er braucht je nach Witterung ein halbe Stunde. Ihn treffen wir im Wald. Gemeinsam ziehen wir los.
Die Sonne scheint. Sie löst nur langsam den Dunst auf. Er soll ruhig in den Bäumen hängen bleiben, das Licht wird gefiltert und erzeugt eine ganz besondere Stimmung. Ein paar Fotos haben sie vielleicht eingefangen. Dieser Morgen ist wirklich eine Wohltat.
Wir schieben uns zur Ruine Dagstuhl hoch und schauen mal nach, was die neuen Ausgrabungen machen. Anscheinend nichts. Der Bauzaun steht noch, etwas Neues scheint nicht dazu gekommen zu sein. Nach ein paar ganz ungestellten Fotoszenen :-) fahren wir weiter Richtung Lockweiler. Vor dem Ort biegen wir vom Radweg links ab, es geht sanft den Berg hoch. Sehr sanft: Uwe hat immer noch Luft zum Erzählen. Oberhalb von Lockweiler haben wir eine schöne Aussicht, die durch milchiges Sonnenlicht noch verschönert wird.
Am Meweskreuz: kurze Rast. Woher stammt der Name? Wer weiß etwas darüber?? Die Suchmaschine Google bringt lediglich drei meiner eigenen Tagebucheintragungen bzw. Tourenbeschreibungen. Sehr witzig!
Die Sonne hat inzwischen den Boden etwas aufgeweicht, er wird schmierig. Hin und wieder heißt es aufpassen, weil Schnee- oder Eisflächen sich uns frech in den Weg legen... Vom Meweskreuz aus geht es hoch in den Wald und an der zweiten Abzweigung rechts den Weg runter. Mit Schwung landen wir in Nuhweiler. Wer es noch nicht kennt,
sollte es besuchen: ein winziges Dorf, sehr wenige Häuser, viele davon im Fachwerkstil, ein Bach, der durchfahren werden muss. Romantisch, still und versteckt...An der Prims entlang gondeln wir zurück.

Tag: Fr, 17.01.03
Strecke: Reimsbach, Lückner
Dauer/Länge: 1,5 Std
Fahrer/innen: allein
Seltsam im Nebel zu wandern,
einsam ist jeder Busch und Stein,
kein Baum sieht den andern,
jeder ist allein.

Wie einst Hermann Hesse geht es mir heute: Eisiges Gespensterwetter. Kein Mensch unterwegs. Zwei Rehe kreuzen in aller Ruhe den Weg. Bei dem Wetter verirrt sich wohl niemand in ihren Wald? Ein Reiher fliegt hinauf ins Grau und wird schnell eins mit ihm...

Tag: Mi, 15.01.03
Strecke: Büschfeld, Nunkirchen
Dauer/Länge: 1,5 Std
Fahrer/innen: allein
Eine Verlängerung der Rückfahrt von Lebach um die gleiche Zeitspanne ergibt eine kleine Trainingseinheit. Das Wetter ist zu einem scheußlichen Schmuddelwetter geworden. Da liegt die Sichaufsbikeschwingen-Schwelle ziemlich hoch.

Tag: So, 12.01.03
Strecke: zum Litermont
Dauer/Länge: 2,5 Std
Fahrer/innen: mit Benjamin und Jörg R.
Eiskalt schwitzen
Jörg, Benja, Norbert Eigentlich haben wir fest damit gerechnet, an diesem Morgen nach einer Stunde mit erfrorenen Zehen und Fingern nach Hause schleichen zu müssen. Denn es war um 9 Uhr "greilich" kalt: 12 Grad Minus und ziemlich feucht. Guestrider Jörg zieht
sich noch ne Hose drüber und leiht sich Überhandschuhe aus. Doch als wir nach einem hoppeligen Trail runter zum Weiher anschließend hoch in Richtung Litermont fahren, da wird uns schnell warm. Oben auf der Höhe erwartet uns die Sonne: grell und schon etwas wärmend. Jetzt schwitzen wir alle drei.
Der Wald belebt sich langsam. Auf dem Weg zum Gipfelkreuz müssen wir uns durch eine große Wandergruppe schlängeln, die uns freundlich begrüßt. Wir trefffen sie später am Litermontkreuz wieder und halten ein bisschen Gespräch. Jörg will als Heimatvereinsbevollmächtigter 1 Euro pro Nase für die Aussicht kassieren, aber das klappt dann doch nicht so. Die Leute reden lieber: Ja, mit so nem Bart im Winter im Gesicht, das zieht nach unten, gell, wenn Eis dranhängt, meint ein Bartträger zu einem bikenden. Och, ich hab meinen schon lange abgemacht, meint ein Bartloser... Da verabschieden wir uns und nehmen ein freundliches "Sturzfreie Fahrt!" mit auf den Weg.
Kurz drauf begegnen uns drei Biker, die uns entgegenkommen. Aber Moment! Sie fahren alle so große Räder! Es sind vier Bikefreaks aus Lebach - mit ihren Crossrädern. Dem Hans fahren wir direkt in die Kamera rein. Er steht auf dem Weg und kämpft mit der Technik seines digitalen Kleinteils. Wir stellen uns in Posit(o)ur und dann klappt und klickt es. Sehen wir das Bild auf eurer Seite?
Durch den Lückner treten wir den Heimweg an. Mit so einem guten Wetter hätten wir an diesem Vormittag nicht gerechnet...


Tag: Fr, 10.01.03
Strecke: Hüttersdorf, Sodixhütte, Kansas, Odilienkapelle
Dauer/Länge: 1,5 Std
Fahrer/innen: allein
Heute Morgen ist es wärmer als die Tage vorher. Die Sonne macht die Kälte erträglich. Von Hüttersdorf aus geht es den Singletrail hoch zur Sodixhütte, leider dreimal mit Absteigen wegen ungehörig im Weg liegender Baumstämme! Ein einsamer Biker begegnet mir auf dem Weg nach Kansas (Gegend zwischen Schmelz und Düppenweiler), dick vermummt mit einem roten Schal um den Mund. Durch den Lückner an der Odilienkapelle vorbei geht es zurück nach Hause.

Tag: Fr, 10.01.03
Strecke: Wahlen, Oppener Kuppe
Dauer/Länge: 1,5 Std
Fahrer/innen: allein
Greilich kalt
Nachdem ich jetzt eine halbe Stunde vorm geheizten PC sitze, tauen die Füße langsam auf. Nachher muss unbedingt die Schuhheizung ausgekramt werden: Einlegesohlen, die per Akku beheizt werden können. (Tja, alte Männer bekommen schnell kalte Füße - und wenn sie denn das Mountainbiken nicht lassen können ...) Trotz kalter Füße, die aber erst nach einer Stunde kalt wurden, war es eine erholsame Tour. Die Sonne scheint, gibt aber
nicht viel Wärme ab. Der Schnee vom vergangenen Wochenende ist ziemlich verschwunden, auf der Oppener Kuppe liegt noch ein wenig. Im Hochwald wahrscheinlich mehr. Dafür kommt an vielen Stellen das Eis ans Tageslicht. Da kann man es besser umfahren oder sich ganz leicht machen und drüber rollen. Die breiten Wege sehen singletrailmäßig aus, weil sie von einer braunen Blätterspur durchzogen werden.

Tiefgefrorenes
Sechsuhrdreißig im Januar. Vor der Haustür warten 10 Grad Minus. Vorsichtig stapfe ich die noch an manchen Stelle nicht ganz eisfreie Treppe runter zur Garage. Mit den Eisenteilen unter den Schuhen rutscht es sich prächtig (aus). Das Tor schwingt auf, das Mountainbike wird rausgeholt. Die Luft in den Reifen kurz überprüft, funktioniert das Licht? Dann wird es etwas schwierig: mit einer dickverpackten Hand den Überhandschuh auf die andere zu bekommen. "Two in one" heißt ein weiterer Versuch, der Kälte in den Fingern zu entgehen - mit Handschuhen von Wolfskin für Snowboarder. Eine halbe Stunde werden sie mich vorne warm halten, länger leider nicht, aber immerhin. Ein Problem ist eher, dass die beiden Handschuhe die Beweglichkeit stark einschränken, also so wenig wie möglich schalten und bremsen...
Im Ort sind noch ein paar Eisstreifen auf der Straße, aber im Dunkeln wirken sie nicht so gefährlich, fahren wir eben nebendran vorbei. Im Wald nach Lebach lässt sich der Weg dann gut fortsetzen - wenn man die großen Eisstellen kennt...
Dann kommt die Abfahrt den Hasenberg runter bis zur Hauptstraße: ein leichtes Frösteln in den Zehen und der Schnurrbart wird immer borstiger und dicker. Jetzt kann ich Eis lecken. Am meisten freue ich mich dann über die Begrüßung der Kollegen: "Na, ist es kalt heute?" Oder: "Du bist doch heute nicht mit dem Rad da?" Kann Mountainbiken im Winter schöner sein :-)

Tag: Mo, 06.01.03
Strecke: Limbach, Nunkirchen
Dauer/Länge: knappe 1 Std
Fahrer/innen: allein
message of a bottle
Das ist sie: die Rettung auf allen winterlichen Mountainbiketouren. Die Cikara Alu Vacuum Thermal Bottle: Das wärmebeständige, offenzellige Material zusammen mit dem Gasabsorber dieser Isolierplatte erlauben die Einhaltung in ihrem Inneren beständiger Hochvakuumbedingungen, was einen äußerst niedrigen Koeffizienten der Wärmeleitfähigkeit sicherstellt. Alles klar? Mir auch nicht, Hauptsache, der Tee ist nach zwei Stunden Wintertour noch heiß! Diese herrliche Flasche konnte ich gegen einen Weihnachtsgutschein bei Risch in Limbach (Oben Küchen, unten Fahrräder) eintauschen.

Tag: So, 05.01.03
Strecke: Dellborner Mühle, Mitlosheim, Lannenbachtal, Waldhölzbach, Rappweiler
Dauer/Länge: 2,5 Std
Fahrer/innen: mit TC, Uwe, Klaus, Jonas und Benjamin
Die erste weiße Tour
Der erste verschneite Sonntag für diesen Winter. Ob wir uns freuen sollen? Von uns Sechsen hat jeder die Tour wohl anders erlebt. Für Thomas war es die erste Schneetour und das ist garantiert ein Erlebnis. Er hat sich dann wacker geschlagen, obwohl ihm Schnee und Eis einen gehörigen Respekt eingeflößt haben. Hinter der Dellborner Mühle ist der Losheimer Bach immer noch dick geschwollen und hat in seinem Bett keinen Platz mehr. Also benutzt er die Straße mit. Kein Problem, dachten wir, so tief sieht es ja nicht aus. Doch erst muss man mal hinkommen! Ui, denke ich, d.h., so schnell wie ich weggerutscht bin, kann ich eigentlich nicht denken, also ich rutsche mitten auf der Straße weg, kann mich aber noch halten. Uwe bekommt was mit, will sich umdrehen und mal schauen, da hat es ihn in eine andere Richtung gedreht - und zwar nach unten. Das Wasser, das über die Straße läuft war - für uns nicht sichtbar - an einigen Stellen gefroren. Uwe bezahlt den Ausrutscher mit einem Loch in der Radhose und einem Pferdekuss.
Je näher wir dem Hochwald kommen, desto höher wird der Schnee und hin und wieder klagt jemand, weil die Kette wegen der zugeeisten Ritzel springt. Leider ist es nicht so trocken, wie wir bei einigen Minusgraden vermutet hätten, sondern die Wege sind zum Teil noch sehr matschig. Bald sind die Rahmen ziemlich mit braunem Schneematsch zugekleistert. Der Saft in den Flaschen hat auch einen anderen Zustand angenommen. Unterhalb von Scheiden wird es dann richtig winterlich: Schneeverwehungen verweh(r)en uns die Durchfahrt. Jonas schimpft. Klaus tritt öfter mal an sein Rad, das vordere hat sich festgefressen. Inzwischen sind bei einigen die Bremsen vereist und tun nicht mehr, was sie sollen. Außer bei Uwe: der jährt ja mit Scheibchen. Unsere Überschuhe sind auch ganz interessiert und heben die Nasen, um zu sehen, was heute los ist. Immer öfter treten wir gegen unsere Bikes - um den klumpigen Schnee von den Klickies zu bekommen. Als wir gegen Ende der Tour den Heimweg über einige Stücke Teerstraße suchen, spritzt uns salziges Wasser an den Hintern... Also, wem diese Tour keinen Spaß/Stress gemacht ... dem ist nicht zu helfen.


Tag: Mi, 01.01.03
Strecke: Dellborner Mühle, Wahlen, Oppener Kuppe, Oppigfälle, Rimlingen, Losheim
Dauer/Länge: 2,5 Std
Fahrer/innen: mit Thomas C.
Rauschende Wasserfälle
Welch ein guter Jahresanfang: kein Regen, kühlere Temperaturen, das Brummen im Schädel lässt langsam nach, Thomas neben mir... Von Wahlen aus nähern wir uns dem Nebelgebirge. Das gibt es nicht nur im "Herrn der Ringe", sondern auch im Saarland - mit ein paar weniger Höhenmetern vielleicht, aber mit vielen Gefahren, die auf den Mountainbiker lauern: versteckte Äste, nasse Felsen, rutschige Wurzeln, unfreundliche Jäger... Die Oppener Kuppe liegt voll im feuchten Nebel. Als wir aus dem Wald herauskommen, ist vom Hochwald nichts zu sehen.
Unser Ziel sind heute die Oppigwasserfälle, die nach dem ergiebigen Regen kräftig rauschen müssten. Das tun sie dann auch. Sie liegen etwas versteckt im vorderen Hochwald und noch nicht viele Trampeltiere haben den schönen Ort gefunden und besucht. So soll es auch bleiben. Mehrere kleine Wasserfälle stürzen durch ein felsiges Tal und haben im Laufe der Zeit ziemlich viel Kalk abgelagert, was den Wasserfällen seine besondere Form verliehen hat.









































Vorsicht Glatteis!